Bundesliga

Finales Fiasko: Kratzer für Favre

Hertha BSC: Verabschiedung von Voronin und Pantelic

Finales Fiasko: Kratzer für Favre

Hertha BSC: Arne Friedrich und Andrey Voronin

Führungskräfte auf der Bank: Favre verzichtete zunächst auf Arne Friedrich und Andrey Voronin. imago

Sein Blick richtete sich aber sogleich wieder nach vorne: "Ich wünsche mir, dass wir die zwischenzeitlich entstandene Euphorie in die neue Saison mitnehmen können."

Das Ende der gerade abgelaufenen Saison wird jedoch keiner so schnell aus dem Kopf bekommen - statt des erhofften Triumphzuges mit der Aussicht auf die Champions League gab es mit dem 0:4 beim Absteiger KSC ein kaum für möglich gehaltenes Debakel. "Für diese Leistung", sagt Pal Dardai fassungslos, "gibt es keine Ausrede." Das schonungslose Urteil des Ungarn: "Das war unsere schlechteste Saisonleistung. Man hat zu keiner Zeit gemerkt, dass es noch um so viel geht." Hertha habe "Sommerfußball gespielt", analysierte Andrey Voronin treffend. "Wir standen schlecht und haben Fehler gemacht, die wir in den letzten zwei, drei Monaten nicht gemacht haben." Das Fazit des von Liverpool ausgeliehenen Angreifers, der nach dem Abpfiff seinen Abschied verkündete und einen Tag später in der Mitgliederversammlung zusammen mit Marko Pantelic verabschiedet wurde: "Für eine Mannschaft, die vergangene Woche noch um den Titel spielte, muss mehr herauskommen."

Doch wie schon in der Vorwoche - beim phasenweise blutleeren 0:0 gegen Schalke - zeigte sich Hertha wie gelähmt. "Wir haben die ganze Saison am Limit gespielt", sagt Trainer Lucien Favre, "aber in Karlsruhe haben wir vergessen, zu kämpfen und zu verteidigen." Der Schweizer, dem ein erheblicher Anteil am sportlichen Aufschwung gebührt, trug in der Endphase der Saison mit seinen Personalentscheidungen dazu bei, dass die Stabilität schwand und Hertha ins Ziel taumelte. Mit Arne Friedrich ließ er den wiedergenesenen Kapitän in den beiden abschließenden Spielen draußen, Toptorjäger Andrey Voronin kam jeweils nur als Einwechsler zum Zug - beides Führungskräfte. Beim finalen Fiasko erlitt Favre einige Kratzer, auch wenn er sich wehrt: "Arne war siebeneinhalb Wochen verletzt, und die Abwehr hat in dieser Zeit sehr gut funktioniert. Ich kann meine Spieler nicht wechseln wie Kleenex, ich würde wieder so aufstellen."