Bundesliga

Interne Sperre für Asano ist von Hannover 96 "schriftlich niedergelegt"

Arsenal ist mächtig empört - Doll wird Kontrolle entzogen

Interne Sperre für Asano ist "schriftlich niedergelegt"

Darf den Japaner nicht mehr aufstellen: Hannovers Trainer Thomas Doll mit Takuma Asano.

Darf den Japaner nicht mehr aufstellen: Hannovers Trainer Thomas Doll mit Takuma Asano. imago

Am Donnerstag hatte Thomas Doll noch von seiner Jobgarantie bis Saisonende gesprochen. Darüber, dass er in Hannover hingegen offenbar nicht mehr frei entscheiden kann, hatte der kicker (Donnerstags-Ausgabe) am selben Tag bereits exklusiv berichtet. Aus England war durchgesickert, dass der Tabellenletzte den Londonern signalisierte, ab sofort auf die Dienste seines Japaners Takuma Asano, Leihgabe vom FC Arsenal, verzichten zu wollen. Hintergrund: Mit dem nächsten Spiel des 24-Jährigen für die Niedersachsen aktiviert sich gemäß einer komplizierten Einsatzregelung eine bindende Kauf-Klausel, nach der 96 den Spieler für die festgeschriebene Summe von 3,5 Millionen Euro verpflichten müsste.

Jetzt bestätigte Martin Kind den Grund, weshalb sich Arsenal mächtig über den deutschen Vertragspartner empört hatte. Das Spielverbot für Asano "ist schriftlich hinterlegt", sagte der Geschäftsführer der "Neuen Presse" in Hannover. Nach weitergehenden kicker-Informationen gibt es zu der internen Sperre einen entsprechenden Beschluss des Aufsichtsrates der von Kind geführten Profi-KG in Hannover, der den sportlichen Verantwortlichen, Doll und Manager Horst Heldt, bereits übermittelt worden sein soll.

Doll wird die Kontrolle entzogen

Dass Asano für Hannover noch zum großen Heilsbringer im sich zuspitzenden Abstiegskampf geworden wäre, ist zwar erheblich anzuzweifeln. Bisher erzielte der Offensivmann kein Tor, lieferte keine Vorlage in seinen 13 Bundesligaspielen in dieser Saison. Dass Trainer Doll bei einer theoretisch noch bestehenden Chance auf Rettung nun aus wirtschaftlichen Erwägungen - und offenbar sportlichen Zweifeln der Kontrolleure - Handlungsgrenzen gesetzt werden, ist derweil ein vielsagendes Politikum. "Für die Aufstellung und die Kaderzusammenstellung bin ich zuständig. Mehr sage ich dazu nicht", hatte der 52-Jährige noch am Donnerstag, angesprochen auf die Causa Asano, ausdrücklich betont.

Wimmers Vertragsklausel

Ein Pflichtkauf "droht" im Übrigen bisher auch bei Stoke-City-Leihgabe Kevin Wimmer. Die gute Idee, den Verteidiger nach einer starken Saison 2018/19 für feste zwölf Millionen Euro zwar erwerben zu müssen, aber sogleich gewinnbringend weiterveräußern zu können, wird pulverisiert vom insgesamt miserablen Jahr in Hannover. Dort muss der Österreicher in der Restsaison zumindest noch ein Spiel (bei Relegation drei Partien) verpassen, um seine Klausel ebenfalls zu umgehen.

Michael Richter

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