Bundesliga

Die Schalker Mannschaft kommt bei Schneider zu gut weg

Ein Kommentar von kicker-Redakteur Toni Lieto

Die Mannschaft kommt bei Schneider zu gut weg

Präsentierte sich der Öffentlichkeit: Schalkes neuer Sportvorstand Jochen Schneider.

Präsentierte sich der Öffentlichkeit: Schalkes neuer Sportvorstand Jochen Schneider. imago

Schalkes Aufsichtsrat um seinen langjährigen Vorsitzenden und bekennenden Tedesco-Fan Clemens Tönnies hat sich gemeinsam mit dem künftigen Sportvorstand Jochen Schneider darauf verständigt, dass der Trainer am Freitag in Bremen auf der Bank der Königsblauen sitzt. In diesem Schicksalsspiel muss Domenico Tedesco die Trendwende herbeiführen. Sonst wird er beurlaubt. Das hat Schneider am Dienstag so deutlich wie möglich kommuniziert .

Die prekäre Situation auf diese Weise anzugehen, ist fair. Denn damit erhält Tedesco die Chance zu beweisen, dass er die Mannschaft noch nicht verloren hat. Das ist die große Hoffnung auf Schalke!

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Das Problem ist weniger der Trainer. Ja, auch er hat Fehler gemacht, sogar eine Menge, wobei die Klubchefs das bei der Verpflichtung des damals 31-Jährigen ausdrücklich in Kauf genommen hatten. Das Problem besteht aktuell vor allem innerhalb der Mannschaft. Tedesco hat die Aufgabe, die in ihrer allgemeinen Haltung erfolgsgefährdenden Profis auszusortieren. Die Aufstellung am Freitag wird weiteren Aufschluss darüber geben, um wen es sich konkret handelt.

kicker-Redakteur Toni Lieto.

kicker-Redakteur Toni Lieto.

Schneider hat bei seiner Präsentation insgesamt eine gute Figur abgegeben. Ruhig, sachlich, analytisch und sympathisch kam er daher, ohne dabei den ganz großen Glanz auszustrahlen. Und es ist verständlich, dass der 48-Jährige nicht gleich über die Mannschaft hergefallen ist. Warum er allerdings nach außen glaubhaft machen will, die Profis pflegten ein "gutes Miteinander", wirkt befremdlich. In Schneiders Ausführungen kam die Mannschaft eindeutig zu gut weg. Dass es intern an vielen Ecken brodelt, muss auch der neue Sportvorstand bereits erkannt haben, selbst wenn er erst seit ein paar Tagen auf Schalke wirkt.

Caligiuris deutliche Ansage sollte Schneider zu denken geben

Mannschaftsratsmitglied Daniel Caligiuri hat es nach dem 0:4 gegen die Fortuna recht deutlich formuliert: "Wer nicht mitmacht, muss raus. So einfach ist das." Den Trainer meinte er damit sicherlich nicht, sondern so manchen Teamkollegen. Statt von "gutem Miteinander" zu reden, hätte Schneider diesbezüglich bei seiner Präsentation also lieber vielsagend geschwiegen.

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