Bundesliga

1. FSV Mainz 05: Sandro Schwarz und der ambitionierte Ansatz gegen Bayer 04 Leverkusen

Nach herber 1:5-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen

Mainz: Schwarz und der ambitionierte Ansatz

Nach dem 1:5 gegen Leverkusen bedient: Mainz-Trainer Sandro Schwarz.

Nach dem 1:5 gegen Leverkusen bedient: Mainz-Trainer Sandro Schwarz. imago

Möglich war es allemal, genauso wie ein 5:5, ein 3:7 oder ein 4:6. Denn das offene Visier, das Mainz und Leverkusen in den 45 Minuten auf dem Platz zeigten, sorgte bis zur Pause für insgesamt 13 Torchancen auf beiden Seiten, die meisten davon hochklassig. Das hohe Pressing bescherte den Mannschaften viel Raum, die Gelegenheit für Gegenpressing und dadurch noch mehr Raum. In der Folge entwickelte sich ein wahres Umschaltfestival, das Bayer mit mehr Tempo, weniger Fehlern und konsequenterem Nutzen von Torchancen früh entschied.

Die Frage, ob der mutige Mainzer Ansatz - Sportvorstand Rouven Schröder nannte ihn "ambitioniert" - ausgerechnet gegen die im Konterspiel so starken Leverkusener zu viel Wagnis bedeutete, war also schnell beantwortet. "Der Trainer ist heute ein hohes Risiko gegangen", sprach Schwarz in der sachlichen Analyse über sich selbst in der dritten Person, es war zu hoch. Dass es nicht für mehr reichte, lag dennoch auch an Details: "Wir hätten den Spielverlauf schon auf unsere Seite ziehen können. Du musst dich dafür belohnen, das hat heute gefehlt. Dann wird es für den Kopf schwierig."

Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen. Man muss das Ganze rational einordnen und normal weiterarbeiten.

Rouven Schröder

In der Tat war es so, dass die Gastgeber damit durchaus Erfolg hätten haben können. So eindeutig, wie es Halbzeit- und Endstand vorgaben, war die Partie nicht. Hätte Jean-Philippe Mateta nach drei Minuten seine Riesenchance zur Führung genutzt, hätte Aaron kurz vor dem vierten Bayer-Treffer statt der Latte zum 2:3 in den Winkel getroffen, hätten die Mainzer Innenverteidiger den ein oder anderen Ball im Spielaufbau lang statt zum Gegner gespielt - die Partie wäre deutlich enger gewesen.

Da der Fußball bekanntermaßen aber kein Spiel der Konjunktive ist, steht die zweite Niederlage am Stück mit insgesamt acht Gegentreffern ohne mögliche alternative Ausgänge im Spielplan. Die werden nun in aller Ruhe aufgearbeitet, verspricht Schröder: "Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen. Man muss das Ganze rational einordnen und normal weiterarbeiten."

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - Bayer 04 Leverkusen