Bundesliga

Bundesliga, Bayern München - Ohne Rücksicht: Niko Kovac greift durch

Bayern-Trainer verzichtet auf unnötige Rotation

Ohne Rücksicht: Kovac greift durch

Künftig mit Doppelsechs und ohne Rotation: Niko Kovac.

Künftig mit Doppelsechs und ohne Rotation: Niko Kovac. imago

Ein brennender Reisebus auf Höhe des McGraw-Grabens in Giesing - die Insassen konnten sich laut Polizeimeldung noch rechtzeitig befreien - hatte am Freitagvormittag ein Verkehrschaos ausgelöst. Stau am Mittleren Ring, Stau sogar an der Säbener Straße, direkt am Gelände des FC Bayern. Weil sich Trainer Niko Kovac und einige Journalisten durch diese Autoschlangen kämpfen mussten, wurde die ursprünglich um 12 Uhr geplante Pressekonferenz vorsichtshalber um eine Viertelstunde verschoben.

Um 12.15 Uhr ging’s dann aber los. Wie gewohnt im Trainingsanzug und trotz des starken Verkehrs gut gelaunt, betrat der Coach den Raum. Mitgebracht hat er klare Aussagen. Gerade hinsichtlich der Neuerungen seit dem blamablen 3:3 nach zweimaliger Zwei-Tore-Führung gegen Fortuna Düsseldorf. "Wir mussten etwas verändern", sagte Kovac gleich zu Beginn. Er habe seine Taktik überdacht und den Ton vor dem Team verschärft. "Die Ansprache zur Mannschaft ist klarer und deutlicher geworden", betont er. Rücksicht auf Eitelkeiten nimmt der 47-Jährige jetzt keine mehr.

Kovac wollte Unzufriedenheit vermeiden – damit soll jetzt Schluss sein

Das war vor ein paar Wochen noch anders. "Ich wollte jedem die Minuten und die Wertschätzung geben", erklärt der Cheftrainer. Um Unzufriedenheit bei seinen Profis zu vermeiden, um die Stars bei Laune zu halten. Doch genau das Gegenteil ist eingetreten. Zwar dürften sich Ergänzungsspieler gefreut, die Führungsspieler und Leistungsträger aber teils vernachlässigt und in der Hierarchie degradiert gefühlt haben. Zudem konnte sich die Mannschaft aufgrund der vielen Wechsel nicht ausreichend aufeinander abstimmen.

Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass wir das nicht mehr machen.

Trainer Niko Kovac zur Rotation

Damit soll jetzt Schluss sein. Kovac vertraut einem Stamm von Spielern, formatiert - wie zuletzt - mit Doppelsechs. "Und das werden wir erstmal beibehalten", versichert er. Wohlwissend, dass es für "die Spieler, die hinten dran sind, nicht angenehm ist". Gut möglich, dass der eine oder andere Profi murren wird. Aber das war bisweilen mit Rotation ja nicht anders. Aus diesem Grund wird Kovac, und das unterstreicht er mehrmals, nicht mehr nur des guten Willens rotieren. "Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass wir das nicht mehr machen", sagt er mit dem unmissverständlichen Zusatz: "Wenn ein Spieler die Möglichkeit bekommt - die muss er sich im Training erarbeiten -, dann muss er sie auch nutzen. Egal, wer es ist."

Im Winter reisen die Bayern wieder in die Wüste

In der Winterpause wird der FC Bayern übrigens wieder in die Wüste reisen: Vom 4. bis 10. Januar 2019 ist in Katar ein Trainingslager anberaumt, wie in den vergangenen Jahren trainiert der deutsche Rekordmeister auf dem Gelände der Aspire Academy in Doha. Dort wird auch das Bundesligateam der FC Bayern Frauen trainieren, allerdings vom 27. Januar bis 3. Februar.

Georg Holzner

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