Bundesliga

Tedesco über Embolo: "Da muss er sich fallen lassen"

Heidel zeigt Verständnis für die Schalker Fans

Tedesco über Embolo: "Da muss er sich fallen lassen"

Ist sich "der Lage bewusst": Schalke-Trainer Domenico Tedesco.

Ist sich "der Lage bewusst": Schalke-Trainer Domenico Tedesco. imago

Ernüchtert - so ist die Gefühlslage bei Schalke 04 nach dem 0:3 bei Eintracht Frankfurt am besten zu beschreiben. Nach zuvor nur einer Niederlage in neun Partien verharrt Königsblau im Keller, nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz. "Wir sind uns der Lage bewusst, aber nicht erst seit heute", analysierte Domenico Tedesco die Lage.

Der Trainer des letztjährigen Vizemeisters ist ein Mann der Sachlichkeit und so weiß er, dass "wir die Hypothek der fünf Auftaktniederlagen mit uns rumschleppen, das wird uns tabellarisch noch lange wehtun". Genauso wie der Ausfall von Mark Uth, der mit einer strukturellen Muskelverletzung im hinteren linken Oberschenkel vom Feld musste. "Vielleicht kommen wir mit einem Faserriss davon", hofft Christian Heidel. Dann läge vor dem Offensivmann "nur" eine etwa drei- bis vierwöchige Pause. "Das ist für ihn tragisch und für uns mindestens genauso", kommentierte der Sportvorstand den Ausfall des 27-Jährigen, der in Frankfurt allerdings wie seine Nebenmänner in der Offensive blass blieb.

Spielersteckbrief Embolo
Embolo

Embolo Breel

"Die zweiten Bälle mit einem Kontakt klären" - das klappte eine Stunde

Tedesco hatte seinem Team aus Respekt vor der Offensivwucht der Hessen verordnet, "die zweiten Bälle mit einem Kontakt zu klären, denn du hast nicht die Zeit, diese zu verarbeiten". Das klappte eine Stunde lang in der Tat gut, defensiv brannte nichts an. Kontrollierter Spielaufbau aber ist mit einem solchen Konzept quasi unmöglich. Und wenn doch einmal ein Ballgewinn gelang, dann gerieten die sofort in die Spitze gespielten Bälle zu ungenau, Bewegungen zu hektisch, Kombination zu schlecht getimt.

Am Sonntagabend war durchaus zu sehen, warum Schalke mit lediglich acht Treffern gemeinsam mit dem VfB Stuttgart die derzeit schwächste Offensive der Liga stellt. Die zuletzt erzielten Treffer gegen Galatasaray (2:0) und Hannover 96 (3:1) bezeichnete Tedesco als guten Schnitt - doch am Sonntag herrschte wieder Flaute.

Heidel findet den Ärger der Schalke-Fans "völlig normal"

Nichtsdestotrotz merkte Heidel nicht zu Unrecht an: "Eigentlich müssen wir in Führung gehen." In der Tat hatte Breel Embolo das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber nach Berührung von David Abraham an Kevin Trapp. "Da muss er sich fallen lassen, Fairness hin oder her", forderte Tedesco.

Das 0:1 aus Schalker Sicht im Gegenzug war der Knackpunkt der Partie, die bis dahin für die Gäste im Ordner "Uninspiriert, aber defensiv solide" hätte abgeheftet werden können, hätten die Platzherren nicht noch durch Doppeltorschütze Luka Jovic und Sebastien Haller erhöht. So firmiert das 0:3 unter der Rubrik Stimmungskiller. "Es ist völlig normal, dass da große Enttäuschung da ist", zeigte Heidel Verständnis für die verärgerten Reaktionen des Schalker Anhangs nach Schlusspfiff.

Benni Hofmann

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04