Champions League

Höwedes: "Eigenartig, gegen die alte Liebe zu spielen"

Schalke: Ex-Kapitän mit solider Leistung

Höwedes: "Eigenartig, gegen die alte Liebe zu spielen"

Erstes Spiel gegen die ehemaligen Kollegen Naldo & Co.: Benedikt Höwedes (rotes Trikot).

Erstes Spiel gegen die ehemaligen Kollegen Naldo & Co.: Benedikt Höwedes (rotes Trikot). imago

Aus Moskau berichtet Toni Lieto

Benedikt Höwedes sah in seinem ersten Spiel gegen Schalke 04 nach einem Foul an Breel Embolo früh Gelb (19.), was die insgesamt solide Leistung des 30-jährigen Weltmeisters aber nicht schmälerte (kicker-Note 3). Im weiteren Verlauf des Champions-League-Duells zwischen seinem neuen Verein Lokomotive Moskau und seiner "alten Liebe" Schalke 04 setzte er einmal sogar im gegnerischen Strafraum zum Fallrückzieher an. Die 0:1-Niederlage des russischen Meisters durch ein spätes Tor von Weston McKennie konnte Höwedes nicht verhindern.

Spielersteckbrief Höwedes
Höwedes

Höwedes Benedikt

Champions League - Vorrunde, 2. Spieltag
mehr Infos

Nach der Begegnung äußerte sich der ehemalige Knappen-Kapitän im Gespräch mit dem kicker über...

...sein erstes Spiel gegen Schalke 04: "Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, gegen die alte Liebe zu spielen. Es war sehr emotional und für mich kein normales Spiel. Ich habe zwar versucht, es während der 90 Minuten auszublenden, was mir, glaube ich, auch gelungen ist - aber vorher und nachher war es speziell. Wenn man 16 Jahre lang mit jeglichem Herzblut für einen Verein spielt und plötzlich auf der anderen Seite steht, ist das einfach merkwürdig."

...Schalkes Fans, in deren Gunst er nach wie vor weit oben steht: "Es wäre schade, wenn es anders wäre, schließlich habe ich 16 Jahre alles für diesen Verein gegeben, auch körperlich. Natürlich ist es schön, diese Wertschätzung von den Fans zu erfahren."

...seinen Besuch in der S04-Kabine nach dem Spiel: "Ich würde es als Wiedersehen von Freunden bezeichnen. Wir haben ja nicht nur zusammen Fußball gespielt, sondern es sind langjährige Weggefährten dabei. Ich habe es als herzlichen Empfang empfunden, das war ein schönes Gefühl. Einen Trikottausch gab es nicht, aus dem Alter bin ich raus (lacht)."

...seinen Blick auf Schalkes Werdegang: "Ich bemühe mich, viel von Schalke 04 mitzubekommen. Das funktioniert ganz gut, zumal viele meiner Freunde und Familienmitglieder Schalke-Fans sind, mit denen man sich dann entsprechend gut austauschen kann. Außerdem ist natürlich der Kontakt zu einigen Spielern nicht abgebrochen."

...Schalkes Fehlstart in der Liga: "Das hat mich sehr überrascht, vor allem nach dieser erfolgreichen letzten Saison. Ich finde, dass man die Verunsicherung auch gegen uns vor allem in der ersten Hälfte gesehen hat. In der zweiten Hälfte haben sie es dann besser gemacht und am Ende das Quäntchen Glück gehabt, das uns vor der Pause vielleicht gefehlt hat."

...sein Leben in Moskau: "Ich fühle mich sehr wohl in Moskau. Es ist eine traumhafte Stadt, die viel zu bieten hat. Nur der Verkehr ist eine Katastrophe, da braucht man viel Geduld. Meine Frau ist nicht mit in Moskau, da wir nächste Woche unser erstes Kind erwarten, das in Deutschland zur Welt kommen soll. Wir erwarten einen Jungen."

...das Rückspiel am 11. Dezember auf Schalke: "Um ehrlich zu sein, habe ich mir darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht, zumal wir ebenso wie Schalke im Liga-Alltag nun erst einmal wichtige Aufgaben vor der Brust haben und zusehen müssen, dass wir den Anschluss nach oben finden."