Bundesliga

Itter über Spielerberater: "Ganz schön dreist"

Jugendsünden: Teil 4 der kicker-Serie

Itter über Spielerberater: "Ganz schön dreist"

Sieht die Beraterbranche kritisch: Gian-Luca Itter.

Sieht die Beraterbranche kritisch: Gian-Luca Itter. imago

Im kicker echauffierte sich zuletzt schon Volker Kersting, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FSV Mainz 05, über die Schwarzen Schafe der Branche und warf einigen Beratern gar Kinderhandel vor. Selbst 13- oder 14-jährige Juniorenspieler werden bereits geködert. Ausrüsterverträge werden in Aussicht gestellt und bekannte Marken als Lockmittel eingesetzt. Da passt es ins Bild, dass sich jeder gegen eine Gebühr von 500 Euro beim DFB als Berater registrieren lassen kann.

Und so kommt es zu dem einen oder anderen unmoralischen Angebot an junge, aufstrebende Bundesliga-Spieler, wie Itter berichtet. Gegenüber dem kicker (Montagausgabe) erzählt der 19-Jährige, dass er bereits im Alter von 12 oder 13 erstmals angesprochen wurde. Als es für ihn persönlich vertraglich komplexer geworden sei, habe er sich Hilfe gesucht und wurde bei Sportstotal fündig. Bei der Agentur stehen u.a. Toni Kroos, Marco Reus oder Lars Stindl unter Vertrag.

Doch das kümmert den einen oder anderen der Branche nicht. "Ich werde immer noch über soziale Medien von vermeintlichen Beratern angeschrieben. Das ist mitunter ganz schön dreist", berichtet Itter. Gleiches berichten seine Mitspieler, die ebenfalls über Facebook oder Instagram angeschrieben werden. Dabei wird offenbar nicht lange um den heißen Brei herumgeredet und diverse "Prämien" direkt angeboten.

"Ich sehe bei jungen Spielern schon eine Gefahr darin, gerade dann, wenn man nicht aus einem stabilen Umfeld kommt. Die Verlockung ist groß, auf Dinge, die da versprochen werden, einzugehen", sorgt sich Itter um den einen oder anderen Kollegen.

Lesen Sie im aktuellen kicker den 4. Teil der Serie "Jugendsünden – Die Probleme im deutschen Nachwuchs-Fußball". So werben die Spielerberater um den deutschen Nachwuchs. Im 5. Teil am kommenden Montag lesen Sie: Die Trainer und ihr Training. Was sollte im Jugendfußball Priorität haben.

hie/tru