Den 25. August 2018 wird Hannovers Weydandt mit Sicherheit nie vergessen. In der 75. Minute betrat der Stürmer den Rasen im Weser-Stadion, eine Zeigerumdrehung später markierte er sein erstes Bundesligator. Vor vier Jahren kickte er noch in der Kreisliga, letztes Jahr in der Regionalliga - und nun im deutschen Oberhaus. "Das ist verrückt, es ist ein Märchen", sagte 96-Manager Heldt nach der Partie bei "Sky". "Das ist das, was den Fußball ausmacht. Vor einigen Jahren hat er noch in der Kreisliga gespielt. Das war glaube ich sein zweiter oder dritter Ballkontakt. Das macht er natürlich cool."
Über eines wunderte sich Heldt allerdings. "Ich glaube, ich hätte mich sogar noch anders über mein erstes Bundesligator gefreut", so der Manager zur recht coolen Reaktion des Torschützen, der allerdings noch etwas unsicher war, ob der Treffer überhaupt zählt, denn die Bremer reklamierten Abseits. Aber es war alles sauber und Weydandt durfte mit seinen Teamkollegen feiern. "Er macht es gut. Es war über das gesamte Spiel harte Arbeit, er kommt dann rein und profitiert davon. Das freut mich für ihn. Es ist schön, dass er in so eine homogene Truppe kommt, auf dem Platz ist bei uns einer für den anderen da", berichtete Teamkollege Niclas Füllkrug.
Spielersteckbrief Füllkrug
Spielersteckbrief Weydandt
Allerdings reichte der Treffer des Bundesliga-Debütanten nicht zum Sieg, Werder erzielte durch Theodor Gebre Selassie den Ausgleich . Ein Treffer, bei dem es Reklamationen der Gäste gab. Claudio Pizarro wollte im Zentrum auch zum Ball, hätte der Peruaner das Leder berührt, wäre der Torschütze im Abseits gestanden. Schiedsrichter Felix Brych hielt Rücksprache mit Köln und gab das Tor. "Mit den Haaren war er dran, er hat einfach zu lange Haare", nahm Heldt die Situation locker und mit einem Schmunzeln hin. Der Manager ergänzte: "Wenn sie Kontakt miteinander gehabt haben und sich gesagt haben, dass keine Berührung vorlag, dann ist es okay für mich. Ich will da kein Fass aufmachen."
Füllkrug lobt Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten
Unter dem Strich geht das Remis auch in Ordnung, die Bremer hatten nämlich nach der Pause einige Chancen. Dennoch ist der Zeitpunkt des Treffers aus Hannoveraner Sicht ärgerlich. Aber zum Start ist ein Remis in Bremen okay, speziell defensiv standen die 96er sehr gut und machten es den Werderanern schwer. Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten lobte Füllkrug nach der Begegnung. "In der ersten Hälfte waren wir ab und an zu tief gestanden", bemängelte der Stürmer, hob aber hervor: "Jeder hat alles gegeben. Wir waren bereit und haben auf unsere Situation gewartet. Leider konnten wir unser Tor nicht verteidigen, dass es zu einem Sieg gereicht hätte."
