Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Zu wenige Deutsche vor dem Supercup gegen den FC Bayern

Zwei Eintracht-Nachwuchsspieler bekommen Profiverträge

Frankfurt: Zu wenige Deutsche vor dem Supercup

Internationaler Kader: Die Profis von Eintracht Frankfurt beim offiziellen Fototermin am 26. Juli.

Internationaler Kader: Die Profis von Eintracht Frankfurt beim offiziellen Fototermin am 26. Juli. imago

Am Sonntag bestreitet Eintracht Frankfurt mit dem Supercupspiel gegen den FC Bayern das erste Pflichtspiel der neuen Saison. In der "Lizenzierungsordnung" der DFL steht unter Paragraph 5: "Für die Erfüllung der personellen und administrativen Kriterien ist es erforderlich, dass der Bewerber sich verpflichtet, zu jedem Pflicht-Bundesspiel mindestens zwölf Lizenzspieler deutscher Staatsangehörigkeit unter Vertrag zu halten."

Diese Regelung erfüllen die Hessen seit Wochen nicht. Aktuell stehen zehn Deutsche unter Vertrag: Wiedwald, Zimmermann, Beyreuther, Chandler, da Costa, Knothe, Russ, Blum, Müller und Stendera. Nach kicker-Recherchen hat die Eintracht allerdings bereits zwölf deutsche Profis für das Supercupspiel gemeldet. Möglich ist das, indem Frankfurt Talente aus der eigenen A-Jugend mit Profiverträgen ausstattet.

Spielersteckbrief Stirl
Stirl

Stirl Tobias

Bei einem der beiden glücklichen "Gewinner" handelt sich wahrscheinlich um Keeper Tobias Stirl (18), der in den Trainingslagern bei den Profis reinschnuppern durfte. Um die DFL-Forderung zu erfüllen, muss noch ein zweiter mindestens 18 Jahre alter Nachwuchsspieler einen Profivertrag erhalten. Um wen es sich handelt, hat die Eintracht noch nicht kommuniziert. Bei den Profis mittrainieren, so viel ist gewiss, wird er bis auf Weiteres aber nicht.

Die beförderten Youngster profitieren finanziell

Finanziell gesehen sind die Verträge für die beiden Talente eine feine Sache. Die DFL hat in der "Lizenzordnung Spieler" unter Paragraph 10, Vergütungen des Lizenzspielers, festgelegt: "Das mit einem Spieler vertraglich vereinbarte Bruttogrundgehalt muss mindestens 50 Prozent (in der 2. Bundesliga 30 Prozent) der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung betragen." In den alten Bundesländern liegt dieser Betrag seit dem 1. Januar 2018 bei 6500 Euro. Die beiden Nachwuchsspieler dürfen sich somit ab sofort über ein Monatsgehalt in Höhe von 3250 Euro freuen.

Kurios: Sollte der ausgemusterte Marc Stendera vor Sonntag bei einem neuen Verein unterschreiben, müsste die Eintracht noch einen weiteren Spieler aus der A-Jugend "verpflichten". Es sei denn, es kommt von einem anderen Klub zur Abwechslung mal ein deutscher Spieler als Verstärkung.

Julian Franzke