Das schwäbische Duell am Sonntag war von viel Kampf, Hektik und kniffligen Entscheidungen geprägt. Referee Stieler lag in allen wichtigen Szenen richtig, ein Freistoßpfiff zugunsten von Stuttgarts Mario Gomez direkt vor der Augsburger Trainerbank brachte Baum nach 72 Minuten jedoch in Rage. Er protestierte heftig und wurde von Stieler ermahnt. Zwei Minuten später sah FCA-Kapitän Daniel Baier Gelb, Baum beschwerte sich erneut - und wurde nun vom Referee auf die Tribüne verbannt.
"Ich hatte ihn zwei Minuten zuvor ermahnt, und er reklamiert wieder", begründete Stieler seine Maßnahme. Dabei seien "Worte gefallen, die nicht akzeptabel sind", ergänzte der Referee. Was genau Baum gesagt haben soll, wollte Stieler nicht preisgeben. Er wollte es aber im Spielbericht vermerken.
Spielersteckbrief Baier
Trainersteckbrief Baum
Bundesliga - 23. Spieltag
Baum: "Er hat nur darauf gewartet, dass er mich runterschicken kann"
Der Augsburger Trainer hatte indes wenig Verständnis für seinen Platzverweis und schilderte das Geschehen harmloser: "Ich war mit einigen Entscheidungen unzufrieden, das habe ich kundgetan. Er hat dann gesagt, dass er mich beim nächsten Mal vom Platz schickt." Baum hörte nicht auf zu reklamieren, betonte aber: "Ich habe ganz normal mit ihm geredet. Er hat nur darauf gewartet, dass er mich runterschicken kann." Auch FCA-Manager Stefan Reuter, der das Geschehen auf der Bank hautnah mitverfolgte, zeigte sich verwundert über Stielers Darstellung: "Ich finde seine Aussage inakzeptabel." Er suchte nach der Partie deshalb das Gespräch mit dem Unparteiischen.
Für Baum war es bereits der zweite Platzverweis als Trainer in der Bundesliga. Am 29. Spieltag der Vorsaison musste er beim 2:1-Heimsieg gegen Köln in der Nachspielzeit auf die Tribüne. Droht ihm nach dem Wiederholungsfall nun eine Strafe? "Das wäre für mich total unverständlich", betonte Reuter.
Tatsächlich hat die Sache wohl noch ein Nachspiel, der DFB hat am Montag Ermittlungen aufgenommen. Wenn sich der Vorwurf des unsportlichen Verhaltens bestätigt, werden solche Vergehen in den meisten Fällen mit einer Geldstrafe geahndet.
