Hermann vertrat am Samstag seinen kranken Chef Heynckes. Dabei scheut der sympathische 65-Jährige das Rampenlicht und arbeitet viel lieber im Hintergrund. Deshalb und wegen seiner anerkannt guten Arbeit genießt er höchste Wertschätzung in allen Klubs, in denen er gearbeitet hat. Jahrzehntelang in Leverkusen, auf Schalke, zuletzt in Düsseldorf und auch in Nürnberg, wo er als Mastermind des Aufstiegs 2009 hinter dem eloquenten Chef Michael Oenning galt.
Nach getaner, erfolgreicher 2:1-Arbeit am Samstag, gab Hermann einen bemerkenswerten Einblick in seine Gefühle. "Ich war sehr nervös. Ich habe in Düsseldorf auch ein paar Spiele gemacht, auf Schalke auch. Aber es ist schon etwas anderes, die Verantwortung zu haben als nur daneben auf der Bank zu sitzen, zumal beim FC Bayern", gab er offen zu - in einer Profiwelt, in der Selbstzweifel bei Trainern noch immer verpönt sind.
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Trainersteckbrief Heynckes
Trainersteckbrief Hermann
Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen, keinen für uns überraschenden.
Mats Hummels über Peter Hermann
Die Spieler waren angetan von Hermanns Auftritt und verteilten kollektives Lob. "Das fühlte sich vertraut an", sagte Arjen Robben. "Der einzige Unterschied war, dass er die Besprechung gemacht hat, vor dem Spiel und in der Halbzeitpause. Das hat er super gemacht, großes Kompliment an ihn. Das ist nicht einfach, wenn du sonst immer Co-Trainer bist", fügte der Niederländer noch ein paar warme Worte an.
Die angesprochene Nervosität blieb auch den Spielern nicht verborgen. Mats Hummels: "Man hat es ein bisschen gemerkt, weil es nicht sein gewohntes Terrain ist. Aber wir wussten, dass er sich gut schlagen und die richtigen Dinge ansprechen wird. Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen, keinen für uns überraschenden."
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Sven Ulreich meinte: "Man hat ihm die Nervosität angemerkt, das hat er aber auch offen kommuniziert. Er hat es sehr gut gemacht, hat uns gut eingestellt und den richtigen Ton getroffen. Ich glaube, er ist froh, wenn der Trainer wieder da ist."
Peter Hermann blieb bescheiden, angesprochen auf das Lob der Spieler. Ob ihn das freue? "Ja, wenn sie mich verstanden haben. Ich musste ja was sagen." Blut geleckt habe er jedenfalls an dieser Rolle nicht und auch auf den Platz von Heynckes wollte er sich während des Spiels nicht setzen: "Der Platz ist eine Nummer zu groß für mich." Seine Lieblingsrolle ist eben die des Assistenten.
