Bundesliga

FC Köln vor dem Endspiel in Hamburg: Nutzt Ruthenbeck den Vorteil mit Neuzugang Koziello?

Trainer lobt Höger - Lehmann droht ungewohnte Rolle

Ruthenbeck: Nutzt er den Vorteil mit Koziello?

Eine Option für die Startelf in Hamburg? FC-Neuzugang Vincent Koziello.

Eine Option für die Startelf in Hamburg? FC-Neuzugang Vincent Koziello. imago

Die Ausgangslage ist eindeutig: Gewinnt der FC in Hamburg, wird die Euphorie und das Hoffen auf das Wunder mit dem dritten Sieg in Serie weiter geschürt. Eine Niederlage beim schwer kriselnden Tabellenvorletzten würde das Schlusslicht bei seinen Bemühungen, die größte Aufholjagd der Bundeliga-Geschichte zu vollbringen, allerdings auch brutal hart treffen. Stefan Ruthenbeck bringt es auf einen einfachen Nenner: "Es ist ein Endspiel. Der Druck ist natürlich riesengroß. Der HSV ist in einer besseren Situation als wir", erklärt der FC-Trainer mit Blick auf die Tabelle und weiß: "Es geht nur darum, Siege einzufahren." Entscheidenden Charakter möchte er der Partie dennoch nicht beimessen. So sagt Ruthenbeck: "Egal was passiert, auch danach geht es weiter." Nur wie, lautet im Falle einer Niederlage die Frage.

Dafür, dass es diese nicht setzt, gibt es einige Argumente. Und das nicht nur, weil sich der HSV beim Rückrundenauftakt in Augsburg (0:1) nicht ligatauglich präsentierte. Vielmehr eröffnen sich Ruthenbeck personell einige wertvolle Optionen. Zuvorderst mit Neuzugang Vincent Koziello. Der zentrale Mittelfeldspieler, frisch aus Nizza verpflichtet, könnte dem FC schon in Hamburg wertvolle Impulse als Spielentwickler und -beschleuniger liefern. Ruthenbeck bremst zwar noch und sagt: "Ich möchte mir erst mal ein Bild von ihm machen."

Spielersteckbrief Koziello
Koziello

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Spielersteckbrief Höger
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Lehmann Matthias

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Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

Der erste Eindruck von ihm war richtig gut.

Ruthenbeck über Koziello

Im 18er-Aufgebot wird der Franzose aber sicher stehen ("Der erste Eindruck von ihm war richtig gut. Deswegen spricht nichts dagegen, ihn mitzunehmen"), und auch wenn der Trainer womöglich das Gefühl hätte, mit einer direkten Startelfnominierung des erst seit Mittwoch mit der Mannschaft trainierenden Technikers den anderen FC-Profis Unrecht zu tun, wird Ruthenbeck diese Option nicht so einfach wegwischen. Schließlich bietet sich ihm ja die Möglichkeit seiner Mannschaft im Zentrum einen deutlichen spielerischen Impuls zu verleihen - und sich somit gegenüber dem HSV, der gerade in diesem Bereich enorme Defizite hat, einen klaren Vorteil zu verschaffen.

Dafür könnte nicht nur Koziello sorgen, sondern auch Yuya Osako, der gegen Gladbach nach einer Lungenentzündung nur auf der Bank saß. Mit dem spielstarken und gut trainierenden Japaner, der als hängende Spitze mit Mittelstürmer Simon Terodde das Sturmduo bilden könnte, sowie Koziello hätte der FC vom Potenzial her spielerisch ein eindeutiges Übergewicht im zentralen Bereich.

Höger nach starkem Derby erneut gefragt

Koziello könnte den offensiven Part in der Doppelsechs übernehmen. Auch wenn Ruthenbeck mit der Rückkehr von Salih Özcan rechnet, der sich am Mittwoch einen Bluterguss im Hüftbeuger zugezogen hatte. "Es würde mich überraschen, wenn er nicht spielen kann", so der Trainer, der zudem mit der Rückkehr von Matthias Lehmann rechnet, den zuletzt muskuläre Probleme stoppten. "Er wird definitiv eine Option für das Spiel sein", erklärt Ruthenbeck.

Allerdings wohl nicht für die Startelf. Denn in dieser überzeugte Marco Höger am Sonntag als zentraler Defensivakteur vor der Abwehr "Gegen Gladbach hat Marco sein bestes Spiel in dieser Saison gemacht", lobt Ruthenbeck. So dürfte Höger auch in Hamburg beginnen - und Kapitän Lehmann so erstmals seit dem 13. Februar 2016 in einem Pflichtspiel nicht in der Startformation des FC stehen, wenn er zum 18er-Aufgbeot gehörte. Damals wurde Lehmann beim 3:1-Erfolg gegen Frankfurt in der 13. Minute für den verletzten Simon Zoller eingewechselt.

Stephan von Nocks