Wieder einmal herrschte an diesem Spieltag in Deutschlands Stadien große Videobeweis-Verwirrung, auch beim Spiel zwischen Gladbach und Schalke. Anschließend nahm Schalkes Verteidiger Naldo eine eindeutige Haltung ein. "Die Entscheidungen dauern oft sehr lange, zu lange. Manchmal sogar mehrere Minuten", kritisierte Naldo.
Auch die generelle Anwendung des Videobeweises leuchtet dem Innenverteidiger nicht immer ein. Als Beispiel führte er die Szene in der 37. Minute an, als Lars Stindl nach einem Lattenschuss von Vincenzo Grifo zum vermeintlichen 2:0 einschob. Das Schiedsrichtergespann entschied sofort auf Abseits, was korrekt war. Die Frage, die sich nicht nur Naldo stellt, lautet daher: "Warum wird dann trotzdem noch das Spiel unterbrochen, um den Videobeweis heranzuziehen, der die richtige Entscheidung einfach nur bestätigt? Das verstehe ich nicht."
Der 35-Jährige plädiert für einen "Fußball ohne Videobeweis", zumindest in dieser nervtötenden, allwöchentlich für Verwirrung sorgenden Form der Umsetzung. "Fehler gehören zu diesem Sport dazu, bei Spielern ebenso wie bei Schiedsrichtern", sagt Naldo. Er brauche diesen Videobeweis "überhaupt nicht".
Dass Naldo seine Kritik frei von Emotionen, sondern wohlüberlegt und sachlich vortrug, wird von der Tatsache untermauert, dass er die Aufreger-Szene kurz vor der Pause nicht durch eine Schalker Vereinsbrille betrachtete, obwohl die Entscheidung zugunsten der Königsblauen ausfiel. Oscar Wendts Attacke gegen Daniel Caligiuri wurde nachträglich sanktioniert, den neun Sekunden später erfolgten Elfmeterpfiff für Gladbach erklärte Stegemann nach Intervention des Video-Assistenten Tobias Welz als nichtig. "Wenn der Schiedsrichter entschieden hat, dass es kein Foul (von Wendt, d. Red.) war, warum fragt er im Nachhinein noch den Video-Assistenten? Das ärgert mich", sagte Naldo. "Der Elfmeter war ein Elfmeter, Punkt."
