Bundesliga

Leverkusens Sven Bender: Comeback gegen Ex-Klub Borussia Dortmund

Herrlich warnt vorm BVB und möchte etwas mehr Lahm

Sven Bender: Comeback gegen Dortmund

Dortmund fest im Blick: Sven Bender.

Dortmund fest im Blick: Sven Bender. Getty Images

Normalerweise sieht man in der Krise seines nächsten Gegners eine Chance. Gibt es doch im Regelfall diverse Schwachstellen als Grund für eine gegnerische Negativserie und somit auch gute Ansatzpunkte, diese auch zum eigenen Vorteil zu nutzen. Folglich müsste Heiko Herrlich vor dem Duell mit seinem Ex-Klub hoch erfreut sein über das Tief beim BVB, das den Dortmundern nicht mehr als zwei Zähler aus den jüngsten sechs sieglosen Ligaspielen bescherte. Bayer 04, vor diesem Negativlauf des BVB noch elf Punkte hinter den Schwarz-Gelben platziert, kann so nach zwölf gewonnenen Punkten im selben Zeitraum am Samstag mit einem Sieg an Dortmund vorbeiziehen.

Doch Herrlich passt der aktuelle Trend nur bedingt ins Konzept. Nicht, weil er lieber gegen einen BVB in Topform spielen würde, sondern weil Dortmunds Krise ein großes Risiko für seine Mannschaft ins sich birgt. "Bei der Berichterstattung der vergangenen Tage hat man fast das Gefühl, dass Dortmund so schlecht drauf ist, dass wir das Spiel schon gewonnen haben", sagt der Werkself-Trainer. Man könne denken, "Dortmund ist total am Boden".

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Die Gier und der Wille, Leistung immer wieder abzurufen - die hat er absolut in sich drin gehabt.

Bayer-Trainer Heiko Herrlich über Philipp Lahm

Herrlich warnt

Genau darin hat Herrlich die Gefahr ausgemacht. "Mein Hauptaugenmerk ist, das von den Spielern fernzuhalten und sie aufmerksam drauf zu machen, dass Dortmund in den ersten fünf Spielen kein Gegentor bekommen hat und ziemlich lange ganz vorne an der Spitze dabei war", warnt Herrlich, der trotz der Krise Respekt vor der Qualität des BVB einfordert. "Sie haben es als einzige Mannschaft geschafft, in einer Hälfte in 25 Minuten vier Tore gegen Schalke zu machen. So eine Leistung musst du erstmal erbringen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, wie wir das verteidigen können, und den Gegner zu 100 Prozent ernst nehmen."

Eine Erklärung für die Dortmunder Entwicklung in dieser Saison vom Maß aller Dinge zum Krisenklub hat Herrlich nicht parat. So dass der 45-Jährige sich selbst auf die Schippe nimmt. "Ich war ja der einzige Trainer, der nicht Bayern München genannt hat als kommenden Deutschen Meister. Ich habe den BVB genannt. Der Kader gibt das sicherlich her. Aber letztendlich bin ich vielleicht der Einzige, der keine Ahnung hat..."

Herrlich geht von einem Bender-Einsatz aus

Herrlichs Kader gibt auch einiges her. An diesem Spieltag auch wieder Sven Bender als Mann für das Abwehrzentrum. Und das, obwohl der 28-Jähirge sich vor vier Wochen zwei Rippen gebrochen hat. "Ich gehe davon aus, dass Sven Bender spielen kann. Er hat die ganze Woche beschwerdefrei mittrainieren können. Er hat auch die intensive Spielform gestern durchgehalten. Einem Einsatz am Samstag steht nichts entgegen", erklärte Leverkusens Trainer.

Benders Mentalität ist gefragt

Bender steht nicht nur für spielerische und taktische Klasse und Führungsspielerqualitäten, sondern auch für Mentalität, einem Steckenpferd Herrlichs. Diese hat sich im Laufe dieser Saison unter dem neuen Trainer verbessert.

Lahm als Vorbild

Am Limit sieht er seine Mannschaft in dieser Disziplin aber noch nicht. Als Idealbild nennt er in dieser Hinsicht Philipp Lahm, den ehemaligen Bayern-Profi. Herrlich: "Die Gier und der Wille, Leistung immer wieder abzurufen - die hat er absolut in sich drin gehabt. Von diesen Spielern gibt es nicht viele, aber man kann sich das abschauen und versuchen, ein Stück weit zu übernehmen. Philipp Lahm hat darauf ja kein Patent." Sven Bender gehört nicht zu den Akteuren bei Bayer, die aus Herrlichs Sicht gerne noch etwas mehr Lahm in sich haben könnten. Und Bender wird auch einer sein, der seine Kollegen davor warnen wird, seinen angeschlagenen Ex-Klub auch nur im Ansatz zu unterschätzen.

Stephan von Nocks

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