Vor dem 0:1 rutsche Danso erst aus, dann konnte er gegen Kevin Volland auch im zweiten Versuch nicht klären. Zwei Minuten später köpfte er einen Abpraller nach einer Ecke zum Ausgleich ins Tor. Er ist nun mit 19 Jahren und 46 Tagen Augsburgs jüngster Torschütze in der Bundesliga und löst in dieser Kategorie Arkadiusz Milik (19 Jahre, 211 Tage) ab.
Seinen Fehler hatte Danso also schnell gutgemacht, doch freuen konnte er sich darüber nicht: "Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll. Ich wollte einfach zurück in die Verteidigung und weiterspielen." Kapitän Daniel Baier schubste den jungen Österreicher mit ghanaischen Wurzeln schließlich regelrecht vor die Fans, damit die ihn feiern konnten. Manager Stefan Reuter wertete diese Szene als "grandioses Zeichen". Auch Trainer Manuel Baum findet es "bemerkenswert, wie die Mannschaft mit so einem jungen Spieler umgeht". Sie habe gezeigt: "Bei uns darf jeder einen Fehler machen, und wir helfen dir."
Als Verteidiger ist es die Hauptaufgabe, Tore zu verhindern. Das habe ich in dem Fall nicht gemacht.
Kevin Danso
Am kritischsten ging Danso selbst mit sich ins Gericht, auch nach dem Spiel haderte er noch: "Als Verteidiger ist es die Hauptaufgabe, Tore zu verhindern. Das habe ich in dem Fall nicht gemacht. Ich war wieder da und hätte den Ball noch gewinnen können. Darüber habe ich mich mehr geärgert als über den Ausrutscher."
So strenge Selbstkritik brachte Landsmann Gregoritsch zum Schmunzeln: "Man muss ihn ein bisschen aufziehen, weil er nach seinem Tor nicht lacht. Er läuft weg, als hätte er gerade eine Hundertprozentige übers leere Tor geschossen", sagte der Offensivspieler, für den Danso "wie ein kleiner Bruder" ist. Dazu hat Gregoritsch in den kommenden Tagen Gelegenheit: Er ist gemeinsam mit Danso für die österreichische Nationalelf im Einsatz.
