Bundesliga

Angriff auf Embolo? Tedescos Kritik war nicht so harsch

"Breel war im Pokalspiel nach acht Minuten platt"

Angriff auf Embolo? Tedescos Kritik war nicht so harsch

Im Gespräch - vor allem in den Schweizer Boulevardmedien: S04-Trainer Domenico Tedesco und Breel Embolo.

Im Gespräch - vor allem in den Schweizer Boulevardmedien: S04-Trainer Domenico Tedesco und Breel Embolo. imago

Domenico Tedesco ist ein ruhiger, besonnener und wohl überlegter Redner. Und doch passiert es dem Schalker Trainer zuweilen, dass ein Satz von ihm bei den Hörern hängenbleibt, weil er in seiner Direktheit äußerst selten ist im Profifußball-Geschäft. "Reisende soll man nicht aufhalten" war so ein Satz, ausgesprochen kurz vor dem Abgang von Benedikt Höwedes zu Juventus Turin.

Am Samstag ist ein neuer Satz hinzugekommen. Diesmal ging es um Breel Embolo, Schalkes Sturmhoffnung, die nach einer die Karriere gefährdenden Knöchelverletzung noch nicht wieder in Tritt gekommen ist. Warum er ihn gegen Wolfsburg nicht eingesetzt habe, sondern stattdessen Fabian Reese einwechselte, wurde Tedesco nach dem 1:1 gefragt. Und der Schalker Trainer antwortete - allerdings nicht ohne vorher den Wunsch geäußert zu haben, "dass wir da jetzt kein Fass aufmachen". Der Wunsch allerdings ging nicht in Erfüllung, denn Tedesco sagte auch: "Breel war im Pokalspiel nach acht Minuten platt." Ein Satz, der losgelöst aus dem Kontext an Wucht kaum zu überbieten ist, fällt er doch ein vernichtendes Urteil über den aktuellen Fitnesszustand des Schweizers.

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Die Schweizer Boulevardmedien vermuteten dann auch gleich einen bösen Angriff auf ihren Nationalstürmer und verwiesen auf die Vorwoche, in der Tedesco schon einmal recht deutlich wurde, als es um Embolo ging (der kicker berichtete).

Nur "eine Feststellung über den derzeitigen Zustand"

Tedesco allerdings schloss sich am Samstag in die Kritik an Embolos Zustand ein. "Ich setze mir den Hut auf", sagte der S04-Trainer und nannte den Startelf-Einsatz Embolos gegen Leverkusen als mögliche Ursache für die aktuelle Situation. "Vielleicht kam das Spiel zu früh. Es hat Begehrlichkeiten geweckt, bei Embolo und bei den Fans." Schalkes Sportvorstand Christian Heidel wollte das Thema daher auch nicht zu hochhängen. Tedescos Aussagen seien keinesfalls eine Kritik gewesen, "sondern eine Feststellung über den derzeitigen Zustand", sagte er am Sonntag bei "Sky".

Embolo selbst geht gut um mit der für ihn sicher nicht leichten Situation: Am Samstag sprang ihm Torschütze Nabil Bentaleb, Schalkes zweites Sorgenkind, nach seinem Elfmeter-Treffer als Zeichen des Zusammenhalts in die Arme. Nach dem Spiel ging der Schweizer dann zu seinem eingewechselten Sturmkonkurrenten Reese und klatschte fair ab.

Matthias Dersch

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