Die Bayern haben Probleme. Raus aus der Champions League, raus aus dem Pokal, es bleibt dem Rekordmeister nur die Liga, die er schon am Wochenende in Wolfsburg für sich entscheiden kann. "Sie sind die Besten, daran ändern auch die Ergebnisse nichts", sagt Mario Gomez vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, für den er zwischen 2009 und 2013 in 115 Ligaspielen 75 Tore erzielt hat. Der Stürmer ist sich sicher: "Sie werden heiß sein, den Sack in der Bundesliga zuzumachen."
Der abstiegsbedrohte VfL will dies am Wochenende freilich noch verhindern. "Wir werden nicht antreten, um die Punkte zu verschenken", kündigt Gomez an. Er weiß aber auch: "Würde ich mir darüber Gedanken machen, was die Schwächen von Bayern sind, wäre das Spiel vorbei und ich würde noch immer überlegen. Wir brauchen einen perfekten Tag." Den hatten die Niedersachsen am vergangenen Spieltag beim 0:1 in Berlin zweifelsohne nicht. Auch der Torjäger vergab bei der unnötigen Pleite zwei Hochkaräter. "Ich ärgere mich wahnsinnig über vergebene Chancen", erklärt Gomez, "vor allem, wenn sie zum Sieg geführt hätten." Da auch die Kollegen nicht trafen, steht der VfL weiterhin gewaltig unter Druck. "Wir verschenken leider zu viele Punkte."
Spielersteckbrief Gomez
Bundesliga - 31. Spieltag
Jetzt geht es in die heiße Phase, da fangen wir ganz sicher nicht an, darüber zu sprechen, was nächstes Jahr ist.
Dass in diese Phase Spekulationen über Gomez' Zukunft auftauchen, stört den Stürmer, verhindern kann er es freilich nicht. Zu den Gerüchten, die Bayern wollen ihn als Back-up für Robert Lewandowski verpflichten, sagt er lediglich: "Jetzt geht es in die heiße Phase, da fangen wir ganz sicher nicht an, darüber zu sprechen, was nächstes Jahr ist. Für mich zählen die nächsten vier Wochen, wir haben ein extrem schweres Programm. An meiner Situation hat sich nichts verändert." Das heißt: Nach der Saison will sich Gomez mit dem VfL, wo er einen Vertrag bis 2019 besitzt, über die Zukunft austauschen.
Im kicker-Interview erklärte er kürzlich: "Wenn ich ein gutes Gefühl habe, werde ich bleiben. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Auffassungen und Ziele zu stark auseinanderklaffen, werden wir nach Lösungen suchen." Dass die Lösung dann Bayern München heißen könnte, ist jedoch nahezu ausgeschlossen, schließlich würde Gomez mit einem Bankplatz bei seinem Ex-Klub die WM im kommenden Jahr in Russland aufs Spiel setzen.
