Bundesliga

Rangnick: "Gewaltpotenzial wurde unterschätzt"

Gespräch auf höchster Ebene

Rangnick: "Gewaltpotenzial wurde unterschätzt"

Trafen sich am Donnerstag mit Hans-Joachim Watzke und Reinhard Rauball: Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff (r.).

Trafen sich am Donnerstag mit Hans-Joachim Watzke und Reinhard Rauball: Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff (r.). imago

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick sowie die beiden Präsidenten Reinhard Rauball und Oliver Mintzlaff und Ralf Rangnick tauschten sich gestern zwei Stunden lang aus, um die Ereignisse aufzuarbeiten. "Das Gespräch hat in einem sehr harmonischen Rahmen stattgefunden", betonte der RB-Manager. Zentraler Bestandteil war laut Rangnick, "gegenseitig die Wahrnehmung dessen was passiert ist aufzuarbeiten", was auch in einer gemeinsamen Erklärung festgehalten wurde.

Bei Attacken von BVB-Ultras auf Leipziger Fans hatte es mehrere Verletzte gegeben. Dazu wurden auf der Dortmunder Südtribüne zahlreiche, teils beleidigende Plakate gezeigt. Protest ist für den jungen Verein aus der Messestadt nichts Neues, allerdings hatte es ihn in dieser Form in der Bundesliga bisher nicht gegeben.

Wichtig ist der Blick nach vorne. Es ging darum, was getan werden kann, um solche Geschehnisse künftig zu verhindern.

Ralf Rangnick

"Wichtig ist der Blick nach vorne", betonte Rangnick. Denn beide Vereine werden sich wohl auch in der nächsten Saison mindestens zwei Mal über den Weg laufen. "Es ging darum, was getan werden kann, um solche Geschehnisse künftig zu verhindern", sagte der 58-Jährige, der die Gespräche auch in Zukunft aufrechterhalten will: "Es ist möglich, dass wir uns vor dem nächsten Spiel zusammensetzen und vielleicht gemeinsam Abendessen."

Der Dortmunder Führungsetage, und vor allem BVB-Geschäftsführer Watzke, wurde vorgeworfen, mit provokanten Äußerungen die Stimmung vor der Partie angeheizt zu haben. "Es gibt keinen Grund, warum wir nicht respektvoll miteinander umgehen können", unterstrich Rangnick, der gleichzeitig auch die Arbeit des Dortmunder Führungs-Duos in den letzten Jahren lobte. "Ohne sie wäre der BVB heute nicht da, wo er ist."

Der BVB ist weiter mit der Aufarbeitung der Auseinandersetzung beschäftigt. Ein Kritikpunkt ist dabei die zu geringe Zahl an Polizisten. "Die Gefahrenherde und das Gewaltpotenzial wurden unterschätzt. Ich hoffe und glaube, dass alle Beteiligen sensibilisiert wurden", sagte der RB-Sportdirektor.

Fabian Held