"Das war ein großer Schritt heute", gab Thomas Tuchel kurz nach Spielende gegenüber "Sky" zu. Die Befreiung über den Erfolg und das ordentliche Spiel seiner Mannschaft im Allgemeinen war dem BVB-Coach anzumerken: Zunächst jubelte der 43-Jährige beim Siegtreffer von Pierre-Emerick Aubameyang in der 35. Minute ausgelassen, stürmte kurz aufs Feld und gestikulierte auch jubelnd Richtung diverser Fanblöcke. In der Schlussphase animierte Tuchel zudem nochmals die westfälische Anhängerschaft, um beim vermeintlichen und aufgrund einer minimalen Abseitsposition zu Recht aberkannten 1:1 der Leipziger durch Joker Federico Palacios Martinez in der vierten Minute der Nachspielzeit mit der auf- und zuklappenden Hand Richtung eines RB-Betreuers zu deuten.
"Das kann man sich natürlich komplett sparen", befand Tuchel selbst, dessen Geste "in Richtung eines Betreuers, der zunächst in meine Richtung gejubelt hat", gerichtet gewesen sein soll. "Aber es ist auch nicht so schlimm."
Spielersteckbrief Aubameyang
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Trainersteckbrief Tuchel
Borussia Dortmund - Die letzten Spiele
Insgesamt fühle sich der Erfolg aufgrund der besseren Spielanlage und der Mehrzahl an hochkarätigen Konterchancen - allein Marco Reus ließ drei gewaltige Möglichkeiten teils kläglich liegen (51., 83. und 89.) - "überragend an". Tuchel ergänzte: "Wir haben auf einem hohen Niveau verteidigt, doch leider haben wir vergessen, den Deckel draufzumachen. Das war ein 4:0 als ein 1:0-Sieg verkleidet."
Der BVB-Coach richtete in gewohnter Manier den Blick auch schnell wieder aufs große Ganze: "Das war ein großer Schritt heute, aber eben nur ein Schritt."
Reus glücklich - Götze und Schürrle draußen
Nationalspieler Marco Reus freute sich indes eher über den erfolgreichen Abend an sich mit dem 30. Liga-Heimspiel in Folge ohne eine einzige Niederlage: "Wir haben das Spiel gewonnen, das zählt. Wir haben gut gestanden, es war ein kampfbetontes Spiel. Der Sieg geht in Ordnung."
Spielbericht
Apropos Nationalspieler: André Schürrle und Mario Götze, Deutschlands WM-Helden 2014, saßen über die volle Spieldauer auf der Bank. Vor allem für den ehemaligen Münchner Götze eine bittere und inzwischen etwas gewohnte Angelegenheit: Der 24-Jährige kam im Jahr 2017 in drei Bundesliga-Spielen nicht einmal von Beginn an zum Zug, wurde nur einmal als Joker gebracht.
"Das ist kein Thema nach dem Spiel, dass wir einen Ersatzspieler herauspicken und darüber reden. Das ist der völlig falsche Zeitpunkt", sagte Tuchel kurz und knapp, nachdem er auf Götze angesprochen worden war.
