Bundesliga

Jens Hegeler blieb bei Hertha BSC ein unerfülltes Versprechen

Hertha: Vertrag bis 2019 bei Bristol City

Hegeler blieb ein unerfülltes Versprechen

Schaffte es in Berlin nicht, sein Potenzial dauerhaft abzurufen: Jens Hegeler.

Schaffte es in Berlin nicht, sein Potenzial dauerhaft abzurufen: Jens Hegeler. imago

In Berlin lief sein Vertrag noch bis zum Saisonende, spätestens dann wäre ohnehin Schluss gewesen. Bereits Ende November hatte Hertha-Manager Michael Preetz im kicker kundgetan: "Beide Seiten sind unzufrieden. Jens, weil er so wenig spielt - und wir, weil wir ihn nicht dahin gebracht haben, sein Potenzial, das er im Training immer wieder zeigt, dauerhaft in den Spielen abzurufen."

Für den technisch beschlagenen Mittelfeldspieler, der kurioserweise als Aushilfs-Innenverteidiger seine stärksten Leistungen im Hertha-Dress bot, hatte der Hauptstadtklub 2014 eine Million Euro Ablöse nach Leverkusen überwiesen. Vor allem der damalige Berliner Trainer Jos Luhukay, der mit Hegeler bereits in Augsburg zusammengearbeitet hatte, hatte sich für den Transfer stark gemacht.

Spielersteckbrief Hegeler
Hegeler

Hegeler Jens

Bristol City - Vereinsdaten
Bristol City

Gründungsdatum

01.01.1894

mehr Infos
Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos
Championship - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Brighton & Hove Albion Brighton & Hove Albion
54
2
Newcastle United Newcastle United
52
3
FC Reading FC Reading
46

Hegeler deutete seine Klasse punktuell an, wurde aber nie zu einer dauerhaften Größe - und blieb in der Hauptstadt letztlich ein unerfülltes Versprechen. In seinen zweieinhalb Hertha-Jahren bestritt der frühere U-21-Nationalspieler des DFB 46 Bundesliga-Spiele. In der laufenden Saison kam er auf sechs Bundesliga-Einsätze.

Dass er in den beiden letzten Spielen vor der Winterpause (0:2 in Leipzig, 2:0 gegen Darmstadt) wegen der Personalnot in der Abwehr jeweils zur Berliner Startelf zählte, änderte am Wechselwunsch des gebürtigen Kölners nichts mehr. Im Sommer 2016 hatte Zweitligist 1860 München vergeblich bei ihm angefragt, zuletzt machte sich Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli Gedanken über eine Verpflichtung.

Jens Hegeler

In den letzten beiden Spielen 2016 stand Jens Hegeler in Herthas Startelf - an seiner Wechselabsicht änderte das nichts mehr. imago

Doch Hegeler hatte für sich frühzeitig entschieden, seine Karriere im Ausland fortzusetzen. Den Zuschlag erhielt der aktuelle Tabellen-Achtzehnte der englischen Championship, Bristol City. Hertha kassiert etwa 300.000 Euro Ablöse, Bristol-Coach Lee Johnson sagt über seinen deutschen Neuzugang: "Er hat eine phantastische Erfahrung und über 150 Bundesligaspiele bestritten. Er ist ein großer, beweglicher und intelligenter Fußballer, der im Mittelfeld spielen kann, aber - falls nötig - auch in der Abwehr."

Bristol City kassierte zuletzt sechs Pleiten in Serie

Am Montag hatte Bristol zu Hause gegen den FC Reading, bei dem Hegelers einstiger Hertha-Mitspieler Roy Beerens unter Vertrag steht, nach einer 2:0-Führung durch drei Gegentore in den letzten 20 Minuten noch mit 2:3 verloren - es war die sechste Niederlage in Serie für den nach einem ordentlichen Start sportlich ins Schlingern geratenen Klub. Die nächste Liga-Partie steht für Hegelers neuen Arbeitgeber am 14. Januar zu Hause gegen Tabellennachbar Cardiff City an, zuvor geht es am 7. Januar in der 3. Runde des FA Cups gegen Fleetwood Town.

Dann kann Hegeler voraussichtlich wieder das tun, was er in Berlin nach seinem Geschmack zuletzt viel zu selten durfte: Fußball spielen - auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld.

Steffen Rohr