DFB-Pokal

Lienen: "Heute eine andere Mannschaft gesehen"

St.-Pauli-Coach zufrieden mit der Einstellung

Lienen: "Heute eine andere Mannschaft gesehen"

Konnte mit dem Einsatz seines Teams zufrieden sein: St.-Pauli-Coach Ewald Lienen.

Konnte mit dem Einsatz seines Teams zufrieden sein: St.-Pauli-Coach Ewald Lienen. picture alliance

Die Hamburger agierten von Beginn an defensiv, überließen dem Favoriten aus der Hauptstadt das Spiel und lauerten auf Fehler des Gegners. Im fast ausverkauften Millerntor-Stadion war die Hertha zwar spielbestimmend, aber St. Pauli machte es den Berlinern nicht einfach. Auch Gäste-Coach Pal Dardai merkte an, dass Hertha "gegen eine gut organisierte Mannschaft gespielt" hatte, die von einem "erfahrenen Trainer eingestellt wurde". Der Ungar zollte ebenfalls den Zuschauern in Hamburg Respekt. Der Großteil der 29.123 Fans, die, die es mit dem Heimteam hielten, peitschten das Team nach vorne - deshalb war Dardai froh, dass sein Team die Kiez-Kicker nicht zur Entfaltung kommen ließ, denn die "wollten wir vor diesem Publikum nicht aufwecken".

Das Ergebnis stimmt nicht. Ich habe aber eine Mannschaft gesehen, die einen starken Gegner bremsen wollte.

Ewald Lienen über die Leistung seines Teams
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Lienen hingegen war in Bezug auf seine Spieler wieder gnädiger gestimmt. "Ich habe heute eine ganz andere Mannschaft gesehen", lobte er die Einstellung seiner Elf - eine Einstellung, die aber auch bitter nötig war, da man in Hamburg "nach den letzten Spielen das Bild, das wir zuletzt abgegeben haben, korrigieren" musste. War in den letzten Spielen "die Energie einer Mannschaft des FC St. Pauli nicht würdig", so agierten Litka und Co. heute viel aggressiver - einzig ein großes Manko blieb am Ende: der Spielstand. "Das Ergebnis stimmt nicht. Ich habe aber eine Mannschaft gesehen, die einen starken Gegner bremsen wollte", wägte der 62-Jährige Negatives und Positives gegeneinander ab. "Wir haben wenig zugelassen, mussten aber der individuellen Klasse des Gegners Tribut zollen."

St. Pauli macht auf - und wird bestraft

Wie beispielsweise beim 1:0 durch Mitchell Weiser, der nach der Partie zum "Man-Of-The-Match" gekürt wurde. Dem Treffer, laut Dardai in Minute 42 "zu einem idealen Zeitpunkt" gefallen, war auf der Gegenseite eine Litka-Gelegenheit vorausgegangen. "In der zweiten Halbzeit mussten wir dann öffnen", sagte der St.-Pauli-Coach. Der Zweitligist wagte sich aus der Deckung - und schon "lief es etwas anders", erkannte auch Dardai. Doch mit Weiser war der Spieler des Spiels war auch am zweiten Tor beteiligt und hat "durch seine Flanke zum Tor das Spiel beruhigt": Am zweiten Pfosten musste der in der Bundesliga gesperrte Valentin Stocker nur noch einnicken.

Letztlich schied St. Pauli verdient aus, aber der Coach ging wieder einen Schritt auf seine Spieler zu: "Mit der Energie und der Leistung meiner Mannschaft war ich sehr zufrieden. Wenn man alles investiert, kann man immer ein Spiel verlieren."

kög