Bundesliga

Huszti: Siege gegen Bayern und Dinner mit Matthäus

Frankfurt: Zweimal schoss der Ungar das Siegtor gegen München

Huszti: Siege gegen Bayern und Dinner mit Matthäus

Hat beste Erinnerungen an den FC Bayern: Szabolcz Huszti.

Hat beste Erinnerungen an den FC Bayern: Szabolcz Huszti. imago

... seine Qualitäten als "Bayern-Killer":

"So würde ich mich nicht nennen. Ich habe zwar zweimal das Siegtor geschossen, aber das darf man nicht überbewerten, zumal das schon lange her ist. Wenn ich spiele, tue ich alles dafür, ein Tor zu erzielen. Allerdings habe ich als defensiver Mittelfeldspieler eine andere Aufgabe als damals in Hannover, wo ich linksaußen, rechtsaußen oder als Zehner gespielt habe."

... die Siegchancen im Vergleich zu damals:

"Es war auch früher schwer, gegen sie zu spielen. 2006 sind wir als Tabellenletzter bei den Bayern angetreten und haben gewonnen. Manchmal passiert so etwas. Aber jeder muss realistisch sein und wissen, dass sie sehr stark sind. Köln hat zuletzt allerdings gezeigt, dass man punkten kann. Es pusht einen immer, gegen eine solche Top-Mannschaft zu spielen."

... die Herangehensweise am Samstag:

"Wir haben gegen die Bayern nichts zu verlieren, genau deswegen müssen wir mutig spielen. Mutig heißt aber nicht doof. Wenn man ihnen Räume gibt, nutzen sie das aus, dann kann man sechs, sieben Stück kriegen. Wir wollen gewinnen, werden aber natürlich nicht mit vollem Risiko spielen. Auch Top-Mannschaften wie Real Madrid unter Mourinho haben in der Champions League gegen München in der eigenen Hälfte gewartet, das ist normal."

... seine bisherige Zeit in Frankfurt, wo er seit dem Wechsel aus China zu Jahresbeginn in 24 von 27 Pflichtspielen in der ersten Elf stand:

"In der letzten Saison lastete ein viel größerer Druck auf uns. Es war keine ruhige Phase, als ich ankam. Von den Winter-Transfers hatte man sich erhofft, dass die Mannschaft gerettet wird. Es war ein Riesenstress drinzubleiben bei den Relegationsspielen gegen Nürnberg, aber es war auch ein Riesenerlebnis."

Das Verhältnis zum früheren ungarischen Nationaltrainer Lothar Matthäus, der Huszti dem Frankfurter Ex-Coach Armin Veh empfohlen hatte:

"Wir haben bis heute eine gute Beziehung zueinander und waren mehrmals zusammen Abendessen in Budapest. Es ist kein Geheimnis, dass er da wohnt."

... seine Medienscheuheit:

"Ich bin an Medien nicht interessiert. Es spielt für mich keine Rolle, was andere über mich schreiben oder denken. Ich mag es nicht, wenn ich auf der Straße erkannt werde, habe kein Facebook und kein Twitter. Vielleicht hat das auch mit meinem Alter zu tun. Je älter ich werde, desto weniger möchte ich in den Zeitungen präsent sein. Natürlich lese ich Zeitungen und verfolge auch Nachrichten aus Ungarn, aber ich bin kein Medientyp. Die Familie spielt eine große Rolle, und meine Arbeit bei der Eintracht. Ich tue alles dafür, dass die Mannschaft erfolgreich ist."

... seine Zukunftspläne:

"Solange man auf mich zählt, möchte ich weiterspielen. Bislang lief alles gut. Wichtig ist, dass mein Körper mitmacht, sodass ich so viel laufen kann, wie es die Bundesliga erfordert und mir nicht alles weh tut, wenn ich ins Bett gehe. Es gibt eine Option, dass mein auslaufender Vertrag um ein Jahr verlängert werden kann. Wenn der Verein mich nicht mehr brauchen sollte, gehe ich einfach, das ist kein Stress. Nach der Karriere gehe ich in meine Heimat zurück, auch wenn ich mich in Deutschland wohlfühle."

Aufgezeichnet von: Julian Franzke