Bundesliga

Trainerfrage: Johannsson wünscht schnell Klarheit

Bremen: US-Boy spricht von einem größeren Konkurrenzkampf

Trainerfrage: Johannsson wünscht schnell Klarheit

Muss sich wieder neu bewerben: Aron Johannsson.

Muss sich wieder neu bewerben: Aron Johannsson. picture alliance

Sein Vergehen, das der Mannschaft geschadet hat, nimmt Johannsson im Nachhinein mit Humor. "Ich sollte wohl ganz schnell besser Deutsch lernen", sagt der Amerikaner, der die letzten beiden Spiele gesperrt war. Im Spiel in Gladbach hatte sich der Rotsünder in englischer Sprache beschwert und das allseits im Angelsächsischen beliebte Wort "fucking" benutzt. In einem anderen Zusammenhang, als es der Referee verstanden hat. So hatte der 25-Jährige die Rote Karte gesehen und damit der Mannschaft geschadet.

In der englischen Woche saß er auf der Strafbank. Da ist einiges passiert in Bremen. Trainerwechsel bei Werder, was zur Folge hatte, dass eine neue Mannschaft auf dem Platz steht. Gerade auch im Sturm, wo nach den langwierigen Ausfällen der Platzhirsche Claudio Pizarro und Max Kruse der 19-malige Nationalspieler der USA als Stellvertreter Nummer eins galt. Alexander Nouri hat die Karten neue gemischt. In Abwesenheit von Johannsson nominierte der zum Interimstrainer beförderte Juniorencoach das Talent Ousman Manneh. Diesem bescheinigte der ältere Kollege, "zwei gute Spiele abgeliefert zu haben." Johannsson sieht die aktuelle Lage realistisch, wenn er meint: "Es wird schwer, wieder in die erste Elf zu kommen." Zumal er nun unter der Regie von Nouri einen "größeren Konkurrenzkampf" im Team festmacht.

Spielersteckbrief Johannsson
Johannsson

Johannsson Aron

Trainersteckbrief Nouri
Nouri

Nouri Alexander

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Gleichwohl betont der Stürmer, der in neun Partien bisher drei Tore erzielt hat, auch seine Qualitäten: "Ich habe schon bewiesen, dass ich der Mannschaft helfen kann." Über den neuen Trainer sagt der Profi nur Gutes. Eine Menge Energie bringe dieser mit, so Johannsson. "Er hat eine leidenschaftliche und aggressive Ansprache." Ein Votum für den vorübergehenden Chef, der auf eine Daueranstellung hofft, gibt er nicht ab. Allgemein zur Trainerfrage äußerte er nur diesen Wunsch: "Es wäre am besten, wenn nach dem Darmstadt-Spiel nun Klarheit herrschte." Johannsson also wieder bereit, wenn auch aus eigener Sicht ohne Einsatzgarantie.

Gemeinsam mit dem Amerikaner standen am Dienstag zwei auf dem Platz, die zuletzt fehlten: Fin Bartels nach auskurierten Problemen an den Adduktoren sowie Santiago Garcia, der schmerzlich vermisste Verteidiger, der wegen seiner Fußverletzung so lange fehlte. Dagegen absolvierte Lamine Sané, wegen Kniebeschwerden zuletzt ausgefallen, ein individuelles Training.

Gnabry bricht Training ab - Einsatz aber nicht gefährdet

Die erste Einheit am Vormittag brachte einen kleinen Schockmoment: Serge Gnabry, der neue Hoffnungsträger, musste das Übungsprogramm abbrechen. Leichte Sorgen um den von Arsenal geholten Olympia-Fahrer. Die erste Diagnose: Probleme am Knie, zuletzt schon mal registriert beim U-21-Nationalspieler. Sein Einsatz am Samstag scheint nicht gefährdet.

Frohe Kunde auch von Max Kruse. Erstmals wurde der Premium-Einkauf des Sommers ohne Gehhilfen am Weserstadion gesichtet, als er zu seiner Reha-Maßnahme ging. Einen Monat nach dem Eingriff am linken Außenband kann sich der Ex-Wolfsburger also ohne Krücken fortbewegen. Er liegt somit voll im Soll. Wann er genau wieder mitwirken kann, kann noch nicht gesagt werden. Frühestens Ende November, so heißt es von Klubseite, wird wieder mit ihm gerechnet.

Hans-Günter Klemm