Der Abschied vor gut zwei Jahren war emotional. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich ter Stegen im Sommer 2014 gen Barcelona. Zuvor hatte er 18 Jahre das Trikot der Fohlen getragen. Mit 18 wurde er übrigens auch von Trainer Lucien Favre in der Saison 2010/11 am 29. Spieltag (5:1 gegen Köln) zur neuen Nummer eins bestimmt, inklusive der Relegation hielt er bis Saisonende vier Mal seinen Kasten sauber. Es war die Sprungfeder für seine steile Karriere. "Ich habe dort eine tolle Zeit gehabt und war außer in den beiden letzten Jahren meine ganze Karriere dort. Borussia ist meine alte Liebe und das wird auch so bleiben", sagte ter Stegen in einem Interview, das auf der Website der Borussen veröffentlicht wurde.
Freude auf Wiedersehen mit Uwe Kamps und ehemaligen Kollegen
So ist die Freude auf das Wiedersehen mit dem einen oder anderen ehemaligen Weggefährten wie Tony Jantschke, Janis Blaswich oder Patrick Hermann, mit dem er schon in der Jugend zusammenspielte, groß. "Mit einigen habe ich schon geschrieben", sagte ter Stegen am Dienstagabend auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel. "Natürlich stichelt man dann auch mal ein bisschen." Eine besondere Bedeutung hat für den gebürtigen Mönchengladbacher das Aufeinandertreffen mit seinem ehemalige Torwart-Coach Uwe Kamps. "Er ist einer der wichtigsten Personen für mich in diesem Klub", erklärte er. "Wir haben eine gute Beziehung und stehen in Kontakt. Dann sprechen wir nicht nur über Fußball, sondern auch über private Dinge."
Spielersteckbrief ter Stegen
Den emotionalen Abschied von der Borussia hat ter Stegen nicht vergessen. "Es war wirklich überwältigend", blickt er zurück. "Ich glaube, dass die Leute wissen, wie sehr mir Borussia am Herzen liegt und dass ich immer alles für den Verein getan habe." Doch er fühlte sich zu Höherem berufen, die Saison 2013/14 schloss Gladbach auf einem starken sechsten Platz ab. Ter Stegen träumte von der Champions League, und Barcelona bot ihm diese Chance. Er habe dem Angebot nicht widerstehen können, sagt er im Rückblick.
Auf dem Platz gibt es nur noch Barcelona für mich.
Marc-André ter Stegen
Er konnte dem FC Barcelona nicht widerstehen: Marc-André ter Stegen. imago
Allerdings musste er sich dort den Platz zwischen den Pfosten mit Claudio Bravo teilen, der ebenfalls im Sommer 2014 verpflichtet worden war. Der Chilene durfte in der Liga ran, ter Stegen war der Mann für den Pokal und die Champions League. Im ersten Jahr reichte es gleich für das Triple. Seit dieser Saison ist ter Stegen auch in der Liga die Nummer eins, sein Konkurrent ist nach England zu Manchester City gegangen. Er identifiziere sich mittlerweile auch zu 100 Prozent mit Barça, "und auf dem Platz gibt es nur noch diesen Verein für mich".
Keine Zweifel lässt ter Stegen an der Qualität seines Ex-Vereins. "Die Entwicklung Borussias in den letzten Jahren ist phänomenal", sagt er. "Ich finde es schön, dass ich heute sagen kann, dass ich damals mit dabei war, als der Startschuss dafür gegeben wurde." Abschließend stellt der 24-Jährige fest: "Borussia hat in den letzten Jahren ein neues Level erreicht."
