Zehn Feldspieler, Ersatztorhüter Gianluca Curci und drei Nachwuchskeeper bat Trainer Martin Schmidt zur ersten Einheit nach dem 1:1-Remis im Europa-League-Gruppendebüt auf den Rasen am Bruchwegstadion. Von den gegen "Les Verts" eingesetzten Akteuren fanden sich einzig die eingewechselten Jhon Cordoba, Fabian Frei und Levin Öztunali im Trainingsaufgebot, seiner gestrigen Startelf gönnte Schmidt eine Verschnaufpause.
Individuelle Passübungen über die kurze und lange Distanz sowie Torabschluss standen auf dem rund 40-minütigen Programm. Lockere Stimmung und gute Laune prägten das Geschehen. Allen voran bei Leon Balogun, dem nach einer gegen Hoffenheim erlittenen Jochbogen-Impressionsfraktur die Gesichtsmaske das ein oder andere Mal zum Verhängnis wurde. Dem Abwehrhünen wollte und wollte kein Trainingstreffer gelingen, offensichtlich wegen eingeschränkter Sicht. Als der Masken-Mann dann doch endlich einnetzte, flachste er: "Ich bin der Torjäger da vorne, wisst ihr doch."
Einen solchen hätten die Nullfünfer am Vorabend gut gebrauchen können. Bis auf die druckvolle Anfangsphase und sechs Torschüsse in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel, in der passenderweise Innenverteidiger Niko Bungert zum 1:0 einköpfte (57.), fehlte es offensiv an Durchschlagskraft. Weder Yoshinori Muto, der nach einem Kurzeinsatz in Dortmund erstmals wieder knapp 70 Minuten auf dem Feld stand, noch Cordoba gelang es, Mittel gegen die engmaschig aufgestellte AS-Defensive zu finden.
Dennoch verbreitete der erste Auftritt der Mainzer Vereinsgeschichte in einer Europa-League-Gruppenphase überwiegend Zuversicht: "Die 15 Minuten nach der Pause müssen wir mitnehmen, dann ist in Augsburg auch was drin", bemerkte Linksverteidiger Daniel Brosinski. Vorderstes Ziel sei es laut Sechser Frei, "das Positive mitzunehmen". Der Schweizer registrierte zudem "einen Schritt in die richtige Richtung". Den gilt es bereits am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen den FCA zu bestätigen.