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"Einsatzgarantie!" Hull-Profis lachen das Chaos weg

3. Spieltag: Arsenal noch ohne Mustafi

"Einsatzgarantie!" Hull-Profis lachen das Chaos weg

Wann rückt er erstmals in die Startelf? Arsenal geht sehr behutsam mit Mesut Özil um.

Wann rückt er erstmals in die Startelf? Arsenal geht sehr behutsam mit Mesut Özil um. picture alliance

Wenger lässt Özil zappeln

Der ganz große Name ist nicht darunter, doch immerhin: Der FC Arsenal bekommt kurz vor Ende der Transferphase die dringend nötigen Verstärkungen. Stürmer Lucas Perez (27, Deportivo La Coruna) und Innenverteidiger Shkodran Mustafi (24, FC Valencia) sind für insgesamt knapp 60 Millionen im Anflug . Doch Trainer Arsene Wenger ließ es sich am Freitag nicht nehmen, zu betonen, dass er damit nicht auf die Forderungen der Fans reagiert habe: "Mein Job ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn das zu den Verträgen der Spieler passt und die Fans glücklich macht - umso besser." Wegen Weltmeister Mustafi könnte Verteidigertalent Calum Chambers noch ausgeliehen werden.

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Am Samstagnachmittag (16 Uhr) geht Arsenal allerdings noch mit dem Kader ins Rennen, der nach dem 3:4 gegen Liverpool und dem 0:0 in Leicester schon wieder fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze angehäuft hat. Ob Özil und Giroud, zuletzt immer noch wegen des EM-Sommers geschont, diesmal endlich von Beginn an spielen, ließ Wenger noch offen. Gegner Watford (ein Punkt plus Ligapokalaus) könnte Arsenal vor besondere Probleme stellen: Als einer der Wenigen in England lässt Trainer Walter Mazzarri mit Dreierkette spielen. Auch Sebastian Prödl gehört da dazu.

Wie Arsenal peilt auch Meister Leicester (gegen Swansea) den ersten Saisonsieg an, bislang ist die Lücke, die Ballabfänger N'golo Kanté hinterlassen hat, unübersehbar. Bei Chelsea (gegen Burnley) hat sich der Franzose nahtlos eingefügt. Trainer Antonio Conte lässt sonst mit der Elf beginnen, die auch José Mourinho vor einem Jahr zur Verfügung stand - holte aber schon sechs Punkte (Mourinho: 1). Nach Verstärkungen für die Innenverteidigung wird unabhängig davon weiter gefahndet, der jetzigen fehlt es einfach an Tempo.

Kein Trainer, 13 Profis - Hull ist trotzdem Dritter

Robert Snodgrass (l.) mit David Myler

13 Freunde müsst ihr sein: Hull City nimmt "das Beste daraus machen" wörtlich. picture alliance

Manchmal hat der Fußball andere Pläne. Das zeigte letzte Saison Leicesters Meisterschaft, und das zeigt gerade Hull City. Der Aufsteiger, angesichts der Geschehnisse im Umfeld völlig zu Recht mit der Titulierung Chaosklub in die Saison gestartet , nimmt die Floskel "das Beste daraus machen" bemerkenswert wörtlich. Die Tiger haben nach zwei Spielen sechs Punkte und sind Dritter, nebenbei erreichten sie locker die nächste Runde im Ligapokal. Wie kann das sein bei einem Klub, der ohne Cheftrainer und mit nur 13 fitten Profis dasteht?

"Auf seltsame Weise genießen wir die Situation", gibt Stürmer Robert Snodgrass gegenüber der "Daily Mail" einen Erklärungsversuch ab. "Wir haben nichts zu verlieren, jeder sagt, die verlieren jede Woche. Das treibt einen an. Wir werfen nicht das Handtuch, wir machen das füreinander und für uns selbst." Nur 13 Profis? "Wenigstens haben wir so eine Einsatzgarantie!", lacht Snodgrass.

Neuzugänge? Wir brauchen so viele wie möglich.

Hull-Interimstrainer Mike Phelan

Der schier sensationelle Saisonstart hat viel mit Mike Phelan zu tun. Der 53-Jährige war jahrelang die rechte Hand von Sir Alex Ferguson bei Manchester United, am 22. Juli rückte er in Hull nach Steve Bruce' Rücktritt vom Co- zum Interimstrainer auf - und es läuft. "Er hat die Lage beruhigt", sagt Snodgrass. "Er ist ein fantastischer Mensch und Trainer, und das denken hier alle." Doch auch Phelan weiß, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann. Angesprochen auf Neuzugänge sagte er am Tag vor dem Heimspiel gegen Ex-Arbeitgeber Manchester United: "Wir brauchen so viele wie möglich."

Sonntag: Guardiola ohne Bravo gegen frustrierte Hammers

Manchester City, neben Hull, ManUnited und Chelsea der vierte Sechs-Punkte-Klub nach zwei Spielen, empfängt am Sonntag - noch ohne den neuen Stammkeeper Claudio Bravo (Barcelona) - West Ham United. Während City ein wenig haderte, im dritten Champions-League-Jahr in Folge auf den FC Barcelona zu treffen, haderte West Ham, dass es bei der Europa-League-Auslosung gar nicht erst dabei war. Zum zweiten Mal in Folge war schon wieder in der Qualifikation Endstation, wieder gegen Astra Giurgiu. "Ich habe gesagt, dass das eines der wichtigsten Spiele für uns in diesem Jahr ist", seufzte Trainer Slaven Bilic. "Die Enttäuschung ist riesig." Ähnlich groß sind die Verletzungssorgen in der Offensive, Simone Zaza (Juventus) soll Abhilfe schaffen.

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jpe