Bundesliga

Klares Signal an Baumjohann

Hertha: Klub legt Mittelfeldspieler Wechsel nahe

Klares Signal an Baumjohann

Gehen sie bald getrennte Wege? Alexander Baumjohann und Pal Dardai (re.).

Gehen sie bald getrennte Wege? Alexander Baumjohann und Pal Dardai (re.). Getty Images

Nach kicker-Informationen hat am Dienstag ein Gespräch zwischen Hertha-Manager Michael Preetz und Baumjohann-Berater Jürgen Milewski stattgefunden. "Für mich", sagte Baumjohann am Mittwoch dem kicker, "ist das jetzt eine neue Situation. Ich bin topfit und habe hier im März nicht meinen Vertrag verlängert, um jetzt zu gehen. Aber wir müssen schauen, was die nächsten Tage bringen." Im März hatte der Profi seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2017 verlängert, zwischenzeitlich war damals sogar ein Dreijahres-Kontrakt Gegenstand der Gespräche.

Doch die Signale, die Baumjohann zuletzt von Trainer Dardai erhalten hat, sind unmissverständlich. Obwohl der als neuer Zehner eingeplante Neuzugang Ondrej Duda (21, von Legia Warschau) für die Europa-League-Qualifikation nicht spielberechtigt war und wegen einer Sehnenreizung im Knie auch gegen Neapel nicht zur Verfügung stand, blieb Edeltechniker Baumjohann außen vor.

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Den in allen drei Spielen auf der Zehn aufgebotenen Vladimir Darida will Dardai in Regensburg voraussichtlich eine Reihe zurückziehen, aber selbst das verbessert Baumjohanns Perspektiven nicht mehr. Zu Wochenbeginn sagte Dardai mit Blick auf die Partie in Regensburg und die Verletzung Dudas: "Auf der Zehn haben wir mehrere Möglichkeiten. Da kann Vladimir Darida spielen oder Valentin Stocker oder Salomon Kalou." Baumjohann erwähnte er nicht.

Keine guten Karten für Baumjohann - Preetz empfiehlt Wechsel

Nach kicker-Informationen soll Baumjohann dieser Tage Dardai um eine nochmalige Chance gebeten haben - vergeblich. Der Trainer ist der Auffassung, er habe dem früheren Bayern-Profi genügend Möglichkeiten eingeräumt. Der öffentlich unausgesprochene Vorwurf: Baumjohann habe im Training und in den Einsätzen während der Rückrunde und in der Vorbereitung zu wenig angeboten. Der Spieler freilich hätte sich - nicht ganz zu Unrecht - in der Rückrunde, als es bei der Mannschaft nicht lief, mehr Spielzeit gewünscht als jene kargen 144 Minuten, die er bekam.

In einem kicker-Interview Mitte Juli gestand Baumjohann: "Vielleicht gab es Tage, an denen ich enttäuscht war, dass ich nicht häufiger und länger gespielt habe, zumal es die Möglichkeiten dafür geben hätte - durch Sperren von Stammspielern, auch durch Müdigkeit. Einige waren am Limit und spielten trotzdem immer." Der Mann, der sich nach zwei Kreuzbandrissen zurückkämpfte, sagte damals auch: "Ich bin hier noch nicht fertig. Aber für muss sich etwas ändern, das ist klar."

Jetzt ändert sich womöglich etwas - der Klub. Preetz sagt: "Dass Alex zuletzt mehrfach nicht im Kader stand, ist kein Zufall. Wir schauen jetzt, ob wir gemeinsam eine Lösung finden. Am Ende will er Fußball spielen." Bei Hertha, das ist die Botschaft, kann er das nicht mehr.

Steffen Rohr