Bundesliga

Darmstadt schnappt Lautern Höhn weg

Freiburger Innenverteidiger zieht es in die Bundesliga

Darmstadt schnappt Lautern Höhn weg

Wechsel zu Darmstadt? Immanuel Höhn.

Wechsel zu Darmstadt? Immanuel Höhn. imago

Besonders als vor gut eineinhalb Wochen Tayfun Korkut samt Co-Trainer Xaver Zembrod auf dem Betzenberg als neues Trainergespann vorgestellt wurden, bekannte sich Höhn nach kicker-Informationen zu einem Engagement beim FCK. Mit Zembrod, der den heute 24-Jährigen früher bei der U23 des SC Freiburg in der Regionalliga trainierte, verbindet den Abwehrmann ein Vertrauensverhältnis. Zudem kennt sich Höhn in Lautern aus, spielte in der Jugend drei Jahre für den Pfälzischen Traditionsklub (2002-2005), die Familie des in Mainz geborenen Fußballers ist ebenfalls nicht weit weg.

Für Höhn schien zuletzt also klar: Seinen nächsten Schritt als Profi würde er nach acht Jahren im Breisgau also in Kaiserslautern machen. Sein eigener Neustart parallel zu dem im Klub, dessen neue Führungsetage nach dem jüngst vollzogenen, großen Umbruch Aufbruchsstimmung erzeugen will. Vor diesem Hintergrund haben die Lauterer an diesem Montag zu einer "Kick-off-Pressekonferenz" geladen, anschließend leitet Korkut seine erste Trainingseinheit auf dem Rasen. Da hätte die Verpflichtung einen schon erfahrenen, aber noch entwicklungsfähigen Spielers wie Höhn (42 BL-Einsätze, 26 Spiele in der 2. Liga) bestens gepasst.

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

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SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

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1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

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Spielersteckbrief Höhn
Höhn

Höhn Immanuel

Lauterns Chance scheint verspielt

Die Chance dazu scheint nun aber verspielt. Lautern hätte den wechselwilligen Höhn in Freiburg, das dem Spieler nach der langen und vertrauensvollen Zusammenarbeit und angesichts eines Vertrages bis 2017 keine Steine in den Weg legen möchte, für etwa 500.00 Euro ablösen können. Doch die finanziell klammen Lauterer zögerten, wohl auch um die faire Forderung des Sportclubs zu drücken. Dieses Zaudern führt nun wohl zum bösen Erwachen.

Weil Höhn noch auf dem Markt ist, warf Darmstadt 98 erst kürzlich seinen Hut in den Ring. Die Lilien haben nach dem Leihende von Luca Caldirola (zurück zu Werder Bremen) dringenden Bedarf im Abwehrzentrum. Aktuell stehen mit Kapitän Aytac Sulu und Slobodan Rajkovic, dessen Verbleib zudem keineswegs sicher ist, nur zwei bundesligataugliche Innenverteidiger im Kader. Da passt Höhn, der im Freiburger Zweitliga-Meisterteam im Saisonfinale seinen Stammplatz verlor und eine neue Herausforderung sucht, perfekt ins Beuteschema.

Auch wenn der Spieler seinen persönlichen Neustart eigentlich im Unterhaus mit einem Vertrauten im Trainerteam angehen wollte, scheint ihn die realistische Aussicht auf weitere Bundesliga-Einsätze bei den Lilien sowie das Zögern des FCK wohl umgestimmt zu haben. Sollte auf den letzten Metern nichts mehr schief gehen - etwa beim obligatorischen Medizincheck - dürfte Höhn seine Freiburger Teamkollegen kommende Saison mindestens zweimal im Ligaalltag als Gegner wiedersehen.

Geld für die Freiburger Kasse

Und das zur Freude der Finanzen des SCF. Denn Ligarivale Darmstadt muss für Höhn mehr als eine halbe Million Euro berappen. Für Lautern und Sportdirektor Uwe Stöver, der trotz allem Sparzwang für ein konkurrenzfähiges Team auch in neue Qualität investieren muss, wird es voraussichtlich schwer werden, einen anderen Akteur vergleichbarer Güte für 500.000 Euro zu bekommen.

Carsten Schröter