Bundesliga

Gegenbauer bis 2020 Präsident

Hertha: Neubauer fällt bei der Wahl durch

Gegenbauer bis 2020 Präsident

Bleibt Präsident von Hertha BSC - bis 2020: Werner Gegenbauer.

Bleibt Präsident von Hertha BSC - bis 2020: Werner Gegenbauer. imago

Einen möglichen Interessenkonflikt, den auch der Hertha-Aufsichtsrat im Vorfeld in einem Gespräch mit Neubauer thematisiert hatte, schloss der Jurist, der aktuell u.a. Sami Khedira, Kevin Trapp, Leon Goretzka und René Adler betreut, aus: "Meine Karriere als klassischer Spielerberater ist vorbei, ich nehme nur noch Einzelmandate an. Jedes Mandat, das sich auf Hertha bezieht, wird abgelehnt."

Hertha-Mitglied Axel Kruse, der bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung Neubauer aufgefordert hatte, seine Kandidatur zurückzuziehen, attackierte den Bewerber frontal: "Du hast 25 Jahre als Spielerberater gutes Geld verdient - auch bei Hertha. Mir muss entgangen sein, dass Spielerberater mit sportlicher Kompetenz gesegnet sind. Mir ist aufgefallen, wie Spielerberater die Vereine ausrauben. Ich möchte keinen Spielerberater in diesem Gremium haben." Zudem kritisierte Kruse eine vermeintliche Nähe des Kandidaten zu den Boulevard-Medien, nachdem am Freitag in der "Bild" und "BZ" ein großes Neubauer-Interview erschienen war. "Das sah aus wie ein Gefälligkeitsinterview", so Kruse.

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Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Neubauer kontert

"Die Gefälligkeit kann doch nur das Durchstecken von Informationen sein." Neubauer wies den Vorwurf entschieden zurück ("Wenn du in den vergangenen Jahren mal in die Zeitung geschaut hast: Von mir sind keine Vertragsinhalte oder -details in die Zeitung gelangt."), fand aber keinen ausreichenden Rückhalt an der Basis. Neubauer bekam nur 215 Ja-Stimmen (von 1039 abgegebenen Stimmen) und verfehlte damit deutlich den angepeilten Einzug ins Präsidium. Auch die Kandidaten Bert Handschumacher (226 Ja-Stimmen) und Oliver Dunk (165 Ja-Stimmen) scheiterten klar.

Hertha BSC

Für die Zukunft aufgestellt: Hertha BSC. imago

Neben Gegenbauer und dessen im Amt bestätigten Vize Thorsten Manske, die beide ohne Gegenkandidat waren, bilden wie bisher auch die wiedergewählten Renate Döhmer (750 Ja-Stimmen), Ingmar Pering (777), Michael Ottow (864), Norbert Sauer (757), Carsten Wolter (820) und Marco Wurzbacher (903) das Gremium. Einziger Neuling im Präsidium ist der 33-jährige Berliner Anwalt Fabian Drescher (732 Ja-Stimmen), der seinen bisherigen Sitz im Vereinsgericht aufgibt.

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Eine der ersten Aufgaben des Gremiums wird die Vertragsverlängerung von Manager Michael Preetz sein, der aktuell bis Juni 2017 gebunden ist. Zugleich unterstrich der alte und neue Präsident Gegenbauer: "Wir brauchen einen zweiten Investor, um unsere Möglichkeiten zu vergrößern."

Preetz nach der schwachen Rückrunde: "Wir werden unsere Lehren ziehen"

Im Januar 2014 war das US-Private-Equity-Unternehmen KKR eingestiegen und hatte 9,7 Prozent der Hertha-KGaA-Anteile erworben, der Anteil kann optional auf 33 Prozent ausgeweitet werden. Manager Preetz befand angesichts der besten Platzierung seit der Saison 2008/09: "Wir können stolz sein, Platz sieben und das Pokal-Halbfinale erreicht zu haben. Wir sind in der Entwicklung der Mannschaft einen unglaublich großen Schritt vorangekommen. Wir sehen einen Spielstil, eine Spielidee, wir sind variabler, aggressiver, torgefährlicher geworden. Wir waren bis Ende März gut unterwegs, danach kam ein letztes Viertel, in dem wir nicht mehr so punkten konnten. Daraus werden wir unsere Lehren ziehen."

Burchert und van den Bergh müssen gehen

Sascha Burchert und Johannes van den Bergh

Keine Zukunft mehr bei Hertha BSC: Sascha Burchert und Johannes van den Bergh (rechts). imago

Zugleich bestätigte Preetz erwartungsgemäß, dass Torwart Sascha Burchert (26/seit 2002 im Verein) und Linksverteidiger Johannes van den Bergh (29/2013) keine neuen Vertragsangebote erhalten werden. Die Verträge der beiden Profis laufen zum 30. Juni aus. Die Trennung von van den Bergh, so Preetz, solle auch "den Weg ebnen" für Eigengewächs Maximilian Mittelstädt (19).

Mit Blick auf die neue Saison kündigte Preetz an: "Das Gerüst der Mannschaft steht. Wir werden versuchen, uns punktuell zu verstärken." Die Profis hatten sich zu Beginn des Abends unter großem Jubel der Mitglieder auf der Bühne der Messehalle 18 gezeigt, Kapitän Fabian Lustenberger sagte: "Der siebte Platz ist uns hoch anzurechnen. Wir haben ein tolles Jahr gespielt und viel, viel richtig gemacht."

Der Besuch der Mitgliederversammlung war der letzte Dienstauftrag für die Profis vor dem Sommerurlaub. Trainer Pal Dardai bittet am 29. Juni zum ersten Training der Saisonvorbereitung.

Steffen Rohr