Auf dem Platz fällt die geringe Erfahrung des Junioren-Nationalspielers nicht auf. "Körperlich und von der Schnelligkeit her ist es in der Bundesliga ein anderes Niveau als in der Jugend. Aber man gewöhnt sich schnell dran", sagt Henrichs, der genau das durchaus von sich behaupten kann – er hat sich eingewöhnt.
Einzig das aggressive Pressing fällt dem Youngster, der mit einem Notenschnitt von 3,30 den besten Wert unter den Bayer-Außenverteidigern aufweist, noch ein wenig schwer, ebenso der Blick zurück. Lücken, die er schließen will, in Leverkusen sieht man derzeit keine Hürde, die Henrichs nicht überspringen könnte. Er selbst bevorzugt das "Learning by doing": "Hauptsache, ich spiele", sagt Henrichs, bei dem die Rückversetzung aus dem offensiven Mittelfeld auf die Außenverteidigerposition glückte.
Spielersteckbrief Henrichs
Bundesliga - 34. Spieltag
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Man kann mich noch nicht mit Castro vergleichen. Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen.
Benjamin Henrichs
Ähnlich gut funktionierte das schon vor einigen Jahren bei einem anderen Eigengewächs: Gonzalo Castro spielte lange hinten rechts und schaffte dort den Durchbruch. Wie Henrichs? Der wehrt ab: "Man kann mich noch nicht mit Castro vergleichen, auch wenn natürlich Ähnlichkeiten vorhanden sind. Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen." Trotzdem: Henrichs hat beste Voraussetzungen, um eine ähnliche Karriere wie der mittlerweile in Dortmund gelandete Deutsch-Spanier zu machen.
Castro blieb 16 Jahre in Leverkusen, Henrichs (seit 2004 im Verein) könnte es ihm gleichtun. "Ich denke, dass ich nächste Saison weiterhin auf dieser Position spielen werde. Nach der EM werden wir uns noch mal zusammen setzen", verrät er, dessen Verbleib eine Win-Win-Situation für Leverkusen darstellen würde.
Da Sebastian Boenisch (Vertragsende) sicher den Verein verlässt und Wendells Zukunft immer noch in den Sternen steht, könnte das jüngste Bayer-Urgestein deren Erbe antreten, käme so zu den ersehnten Spielzeiten und könnte Schritt für Schritt reifen.
