2. Bundesliga

Haji Safi: "Das habe ich nie so gesagt"

Iraner fühlt sich beim FSV Frankfurt wohl

Haji Safi: "Das habe ich nie so gesagt"

Fühlt sich wohl in Frankfurt: Ehsan Haji Safi.

Fühlt sich wohl in Frankfurt: Ehsan Haji Safi. imago

kicker: Herr Haji Safi, gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Farsnews haben Sie kürzlich gesagt, Sie wollen Ihren Vertrag beim FSV nicht erfüllen, im Sommer zu einem besseren Verein wechseln.

Ehsan Haji Safi: Was dort geschrieben wurde, habe ich so nie gesagt. Das wurde von den Journalisten so interpretiert. Ich habe beim FSV für zwei Jahre unterschrieben und bin sehr glücklich und dankbar für diese Chance, die ich bekommen habe. Im Fußball weiß man nie, was passiert, manchmal bekommt der Verein auch ein lukratives Angebot und sucht das Gespräch. Ich habe jedenfalls nie gesagt, dass ich nach einem Jahr wieder gehen will.

Spielersteckbrief Haji Safi
Haji Safi

Haji Safi Ehsan

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Oral Tomas

FSV Frankfurt - Vereinsdaten
FSV Frankfurt

Gründungsdatum

20.08.1899

Vereinsfarben

Schwarz-Blau

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kicker: Wie gefällt es Ihnen denn in Frankfurt, haben Sie sich schon eingelebt?

Haji Safi: Ich wurde vom FSV sehr gut aufgenommen, wie in eine Familie, und fühle mich sehr wohl hier. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, als ob ich schon jahrelang in der Mannschaft wäre. Das hat nicht nur mit dem Trainerteam und der Mannschaft zu tun, sondern auch mit dem ganzen Drumherum: Betreuerstab und Mitarbeiter, die es mir sehr einfach gemacht haben, mich hier zu integrieren. Frankfurt selbst ist eine tolle Stadt, eine Weltstadt. Ich habe mich gut eingelebt.

kicker: Haben Sie sich den Profifußball in Deutschland so vorgestellt?

Haji Safi: Ich habe es mir schon ähnlich vorgestellt, hatte auch mit einigen Nationalmannschaftskollegen gesprochen, die hier schon gespielt haben. Das Spiel ist schneller und körperbetonter als im Iran, darauf war ich vorbereitet. Das Spieltempo und die Physis spielen eine ganz andere Rolle. Das sind die größten Unterschiede.

kicker: Die sportlichen Unterschiede haben Sie angesprochen, aber gibt es auch Unterschiede in Sachen Mentalität?

Haji Safi: Das Anspruchsdenken ist ein anderes in Deutschland und die Entwicklung geht viel schneller voran als im Iran. Das sieht man in den letzten Jahren auch daran, wie sich der deutsche Fußball in der Weltspitze entwickelt hat. Da gibt es erhebliche Unterschiede, wo der Iran noch aufholen muss.

Das Ziel ist eine bessere Platzierung als in der Hinrunde, dass man Verein und Fans zufriedenstellt.

Ehsan Haji Safi über sein Saisonziel mit dem FSV

kicker: Sie sprechen noch kein Deutsch. Wie läuft die Verständigung auf dem Platz bei Ihnen ab?

Haji Safi: Am Anfang war es ein bisschen schwierig mit der Verständigung, aber die englische Sprache hilft da schon. Wenn ich was nicht verstehe, übersetzen es mir die Teamkollegen auch mal auf Englisch. Aber inzwischen hat sich auch schon alles eingespielt und ich habe gar keine Probleme mehr, was die Verständigung auf dem Platz angeht.

kicker: Und wie sieht es mit Ihren persönlichen Zielen aus? Wo würden Sie später gerne einmal spielen?

Haji Safi: Es war eine bewusste Entscheidung nach Deutschland zu kommen, weil ich die Entwicklung beobachtet hatte. Ich bin ja seit über elf Jahren Profi. Mein primäres Ziel ist erst einmal, mich täglich zu verbessern - was hier auch geschieht. Das hört sich von außen immer wie eine Floskel an, aber ich denke gerade wirklich nur im Moment, will mich hier verbessern und versuchen, dem FSV zu helfen, damit wir unsere Ziele erreichen. Ich schaue nicht weit in die Zukunft.

kicker: Aber es gibt doch sicher Träume: Den einen Verein oder die eine Liga?

Haji Safi: Jeder Spieler hat Träume und Wünsche. Als junger Profi hat man natürlich den Traum, in einer der besten Ligen zu spielen, in einer der besten Mannschaften. Aber ich kann da keine bestimmte Mannschaft benennen. Das sind Schritte, die man gehen muss. Es war auch ein Traum, mal eine WM zu spielen - den habe ich letztes Jahr erreicht. Ich denke im Jetzt und tue alles dafür, irgendwann in einer der besten Ligen der Welt zu spielen.

kicker: Kommen wir noch einmal zum FSV: Welche Erwartungen, welche Ziele haben Sie für die Restrunde, die am Sonntag startet?

Haji Safi: Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, sowohl was die körperliche Verfassung angeht als auch spielerisch. Das kann man auch an den Testspielen sehen. Wir haben auch einige Zugänge, und vom Gefühl glaube ich, dass die Mannschaft sich verbessert hat. Das Ziel ist eine bessere Platzierung als in der Hinrunde, dass man Verein und Fans zufriedenstellt. Ich bin sehr positiv gestimmt, was die Restrunde angeht, weil die Vorbereitung wirklich optimal verlaufen ist.

Susanne Müller