2. Bundesliga

Kulovits: "Lassen die Kirche im Dorf"

Sandhausen zurück in der Erfolgsspur - Schwartz soll verlängern

Kulovits: "Lassen die Kirche im Dorf"

Meldete sich nach seiner Verletzungspause mit einem verwandelten Elfer gegen St. Pauli zurück: Sandhausens Aziz Bouhaddouz (r.).

Meldete sich nach seiner Verletzungspause mit einem verwandelten Elfer gegen St. Pauli zurück: Sandhausens Aziz Bouhaddouz (r.). imago

Gleich dreimal knackte Sandhausen das Hamburger Abwehrbollwerk, das bis dato 409 Minuten ohne Gegentor geblieben war. Dabei kamen ihnen die Hausherren jedoch entgegen. Beim 1:0 für die Gäste hebelte St. Paulis Marc Rzatkowski durch einen schlampigen Querpass die eigene Abwehr aus. "Selbst vorbereitet", grantelte Pauli-Coach Ewald Lienen nach dem Spiel. Rzatkowski selbst zeigte sich schuldbewusst: "Ich mache einen doofen Fehler, es tut mir leid. Denn der hat vieles über den Haufen geworfen."

Frühe Tore für Sandhausen

Die Sandhäuser nahmen das Geschenk dankbar an, so schob Jakub Kosecki nach bereits fünf Minuten ein, Kollege Ranisav Jovanovic tat es ihm zwei Minuten später gleich und köpfte die Kugel in die Maschen. Siebte Minute - 2:0. Einen besseren Start hätten sich die Kurpfälzer nicht ausmalen können. "Die beiden frühen Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt", wird SVS-Abwehrmann Tim Kistner auf der Vereinswebsite zitiert. Auch Mitspieler Stefan Kulovits räumte ein: "Wenn man im Prinzip mit 2:0 in die Partie geht, ist es leichter."

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SV Sandhausen - Vereinsdaten
SV Sandhausen

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01.08.1916

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Gründungsdatum

15.05.1910

Vereinsfarben

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Nach getaner Arbeit zog sich Sandhausen in der zweiten Halbzeit dann in die eigene Hälfte zurück und errichtete in bester St. Pauli-Manier hinten sein eigenes Bollwerk. Für die Kiez-Kicker gab es kein Durchkommen, erst in der 75. Minute gelang Kyoung-Rok Choi der Anschlusstreffer. Doch die Sandhäuser ließen nicht lange auf eine Antwort warten.

"Wir werden nicht anfangen, vom Aufstieg zu träumen."

Sandhausens Stefan Kulovits hält trotz der Erfolge gegen Düsseldorf und St. Pauli den Ball flach.

Bouhaddouz feiert Comeback - SVS bleibt auf dem Boden

Der zuvor eingewechselte Bouhaddouz verwandelte einen Strafstoß zum 3:1 und hielt St. Pauli somit weiter auf Abstand. Mit dem Treffer feierte der Stürmer nach einem Bänderriss sein Comeback nach sechswöchiger Verletzungspause. Der Torjäger knüpfte damit nahtlos an seine Leistung zu Beginn der Saison an. Vor seinem Ausfall traf er in den ersten drei Ligaspielen jeweils einmal.

Nichtsdestotrotz bleiben die Kurpfälzer auf dem Boden: "Wir sind keine Träumer und lassen die Kirche im Dorf", sagte Kulovits nach dem Spiel und erklärte: "Wir werden nicht anfangen, vom Aufstieg zu träumen." Vereinspräsident Jürgen Machmeier hatte den Sieg gegen Düsseldorf eine Woche zuvor noch im Kopf, weswegen er besonders erfreut war: "Was Zuschauerzahlen und Tradition betrifft, haben wir innerhalb weniger Tage bei der Creme de la Creme der 2. Liga gewonnen." Stürmer Jovanovic resümierte: "Nach dem Hänger in den letzten Wochen haben wir uns mit den beiden Auswärtssiegen in Düsseldorf auf St. Pauli wieder in die Spur gebracht."

Verlängerung mit Schwartz?

Auch Sandhausens Trainer Alois Schwartz stelle seiner Mannschaft ein gutes Arbeitszeugnis aus. Denn: "Bei dieser geilen Stimmung im Stadion musst du die Nerven behalten", erklärte er. Nach dem Macher des Erfolgs in Sandhausen erkundigte sich zuletzt auch Gladbach auf seiner Trainersuche, da Schwartz' Vertrag am Ende der Saison ausläuft. Machmeier kündigte jedoch bereits an, die bevorstehende spielfreie Zeit zu nutzen, um mit dem Coach zu verlängern. "Wir sind in guten Gesprächen", versicherte der Präsident.

kon/Weber /Wolff