Das Präsent war angemessen. Am Freitag feierte Leverkusens Fußball-Lehrer Roger Schmidt seinen 48. Geburtstag und erhielt von seiner Mannschaft das, was sich wohl jeder Trainer wünscht: einen klaren Erfolg. "Wir haben am Morgen nur Glückwünsche übermittelt und haben gesagt: Das Geschenk wird am Abend nachgeliefert. Ich finde, die Mannschaft hat sich bei der Auswahl und der Zusammenstellung sehr viel Mühe gegeben", stellte Geschäftsführer Michael Schade nach der Partie rundum zufrieden fest.
Bescheidener Start, verdienter Sieg
Auch wenn die Werkself alles andere als einen berauschenden Start in die 90 Minuten hinlegte, war der Erfolg am Ende hochverdient. Die Außenverteidiger Wendell (als Torschütze des 1:0) und Roberto Hilbert (Vorbereiter des 2:0 und an zwei weiteren Treffern beteiligt) lieferten zu diesem einen entscheidenden Offensivbeitrag ab. Der unersetzlich erscheinende Karim Bellarabi, der Stuttgarts Gotoku Sakai beim 3:0 ins Karussell schickte und beim Japaner für Schwindelanfälle gesorgt haben dürfte, sowie Josip Drmic mit einem Doppelpack komplettierten das Präsentpaket für Schmidt.
Mit Selbstvertrauen nach Madrid
Ein Erfolg, der wohl noch deutlicher ausgefallen wäre, hätte Leverkusens Trainer nicht eine knappe halbe Stunde vor Schluss Bellarabi (und Hilbert) zur Schonung ausgewechselt und damit das Signal zum vorzeitigen Auslaufen gegeben. Mit dem 4:0 hat Bayer 04 seine Serie von siegreichen Pflichtspielen ohne Gegentreffer auf inzwischen fünf Partien ausgebaut. Vier Tore gab es dabei zum ersten Mal. "Ich glaube, das gibt auch noch die Portion Selbstvertrauen, die man braucht, um jetzt nach Madrid zu fliegen, wo eine deutlich schwerere Aufgabe auf uns wartet", resümierte Schade.
Natürlich wird Bayer 04 am Dienstag im Achtelfinal-Rückspiel mit dem Vorjahres-Finalisten aus Madrid mit einer ganz anderen Kategorie von Gegner konfrontiert. Solche Geschenke, wie sie der VfB bei den Leverkusener Treffern verteilte, dürfte es im Vicente Calderon nicht geben. Weshalb Schade sich Gedanken macht, wie die idealen Voraussetzungen für ein weiteres Erfolgserlebnis nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel geschaffen werden können. "Seitdem ich zum letzten Mal beim Friseur war, haben wir nicht verloren", erklärte Schade am Freitagabend und fügte an: "Am Samstag habe ich einen Termin - ich weiß nicht, ob ich gehe."