Aus dem Mainzer Trainingslager in Marbella berichtet Benjamin Hofmann
Stefan Bell (Faserriss im Innenband des linken Knies): Der Innenverteidiger ist am weitesten, stieg schon vor dem Camp in Marbella ins Mannschaftstraining ein. "Es war nie so, dass das Knie instabil war", sagte der 23-Jährige. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, drei Wochen zu pausieren, dann leicht und später voll zu belasten. Der ehemalige U-Nationalspieler zeigte im Test gegen Braunschweig am Sonntag (1:1), dass er körperlich fast schon wieder bei 100 Prozent ist. Er ist der einzige der Verletzten, der in Spanien Spielpraxis sammeln konnte.
Julian Baumgartlinger (Kniesehnenreizung): Am heutigen Montag absolvierte der defensive Mittelfeldmann erstmals ein komplettes Mannschaftstraining "ohne Probleme", wie er zu Protokoll gab. Zuvor machte er schon viele Übungen mit, wurde aber bei zweikampfintensiven Trainingsformen bewusst geschont bzw. durfte nicht voll attackiert werden. Zwischendurch arbeitete die Lunge des Mainzer Spiels immer wieder zusätzlich mit Steigerungen und Läufen mit hoher Intensität unter Anleitung von Konditionstrainer Axel Busenkell an den Grundlagen. Der 27-Jährige will im Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen Leverkusen am Samstag dabei sein. "Dann sehen wir, welche Verfassung ich habe. Ich würde mich über Einsatzzeit gegen Paderborn freuen. Das ist mein Ziel“, erklärte der Österreicher.
Jonas Hofmann (Außenbandanriss im rechten Knie): Bemerkenswert spritzig präsentierte sich die Dortmunder Leihgabe in ihrem ersten Teamtraining 2015 am vergangenen Freitag. Testspielminuten waren in Marbella zwar tabu, das Knie soll nicht überlastet werden. Der 22-Jährige liegt aber im Zeitplan und will selbst einen Einsatz gegen Paderborn nicht ausschließen. Für die nach wie vor darbende Offensive der Rheinhessen ist der Flügelstürmer enorm wichtig.
Niko Bungert (Knochenmarksödem in der Hüfte): Auch der Abwehrchef ist seit zwei Tagen voll im Training, nachdem er zu Beginn des Camps fast nur laufen und Passübungen absolvieren konnte. Ob es für Paderborn reicht, ist schwer zu sagen. Möglich, dass er gegen Bayer Einsatzzeit erhält. Der 28-Jährige hat den Vorteil, dass bei ihm positionsbedingt der Druck für eine Rückkehr am geringsten ist: Bell ist - siehe oben - fit, Gonzalo Jara hinterlässt einen guten Eindruck und auch Haudegen Nikolce Noveski kann jederzeit in die Bresche springen.
Christoph Moritz (Rückenprobleme): Der 24-Jährige ist das Sorgenkind der Nullfünfer. Den Ex-Schalker suchte man vergebens auf dem Platz. Er blieb im Teamhotel: Krafttraining, Physiotherapie, Sauna. Das war alles, was Moritz in Marbella machen konnte. Drei Hexenschüsse legen den defensiven Mittelfeldmann lahm - sehr zum Leidwesen des Trainerteams um Hjulmand-Assistent Keld Bordinggaard: "Chris stabilisiert unser Spiel." Wann er das wieder tun kann, ist völlig offen.