Bundesliga

Routinier Fritz: Noch lange kein "altes Eisen"

Bremer Kapitän steht vor einer wegweisenden Rückrunde

Routinier Fritz: Noch lange kein "altes Eisen"

Clemens Fritz, hier gegen Dortmunds Marcel Schmelzer, riss gegen den BVB seine Kollegen mit.

Clemens Fritz, hier gegen Dortmunds Marcel Schmelzer, riss gegen den BVB seine Kollegen mit. imago

Er schimpfte, er motivierte, er rackerte und rieb sich auf. Am Ende einer überzeugenden Partie stand für Clemens Fritz eine Laufleistung, die mit 12,4 Kilometern in 90 Minuten fast identisch war mit der seines Teamkollegen Fin Bartels, der nach dem Spiel zu recht dafür gelobt worden war, ständig unterwegs gewesen zu sein.

So, wie am letzten Hinrundenspieltag gegen Dortmund, hatten die Fans Routinier Fritz lange nicht mehr erlebt. Auf der rechten Seite der Raute präsentierte sich der 34-Jährige als Leitwolf, der seine Mannschaft mitriss und schließlich zu wichtigen drei Punkten führte - und die kicker-Note 2,5 für seinen Auftritt einheimste. Genau so müsse es sein, stellte er hinterher fest. "Die Leidenschaft muss vom Platz auf die Fans überschwappen." Seine Werder-Kollegen, so scheint es, haben es begriffen.

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Lohn für die in dieser Saison nicht vom Erfolg verwöhnten Bremer: "Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die Winterpause", so Fritz. "Wir haben ein positives Signal gegeben und halten jetzt den Anschluss ans Mittelfeld."

Die Leidenschaft muss vom Platz auf die Fans überschwappen.

Clemens Fritz

Über die Feiertage heißt es nun kurz durchpusten, erneute Schwächen aber darf sich Werder schon vom Januar an nicht mehr erlauben. Am 1. Februar kommt es zum Rückrundenauftakt wieder im Weserstadion zum Duell gegen Mitkonkurrent Hertha BSC.

Ein wegweisendes Spiel für eine wegweisende Rückrunde, denn mit einem Sieg würde das Team von Trainer Viktor Skripnik in der Tabelle an den Hauptstädtern vorbeiziehen und damit gleich ein weiteres wichtiges Zeichen des Aufbruchs setzen. "Klar ist, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben", ist sich Clemens Fritz sicher, "und eine sehr, sehr intensive Vorbereitung."

Der 22-malige Nationalspieler weiß nach bisher 227 Ligaspielen (vier Tore, 18 Assists) für die Grün-Weißen: In seiner mutmaßlich letzten Saison als Werder-Profi muss besonders auch er als Führungsspieler noch einmal bis an die Schmerzgrenze gehen - als Absteiger abtreten will er nach neun Jahren Werder schließlich nicht.

Michael Richter