Europa League

Wolfsburgs Schweizer machen den Unterschied

Hecking muss Gustavo und Guilavogui ersetzen

Wolfsburgs Schweizer machen den Unterschied

Doppelpack: Ricardo Rodriguez.

Doppelpack: Ricardo Rodriguez. picture alliance

Mächtig gezittert hatten sie im ersten Durchgang dieses kleinen Finales zum Jahresausklang. Gleich mehrfach wackelte das Wolfsburger Weiterkommen bei guten Gelegenheiten der Franzosen, die mit einem Sieg noch im letzten Spiel am VfL hätten vorbeiziehen können. "Zu viele Ballverluste" hatte nicht nur Klaus Allofs vor der Pause im Spiel seiner Mannschaft moniert. Groß war deshalb die Erleichterung auch beim VfL-Geschäftsführer, als Vieirinha den ersten wirklich brauchbaren Angriff des Bundesligisten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zur Führung abschloss. Wie schon zuletzt dreimal beim 3:1-Auswärtssieg in Hannover hatte wieder Ivan Perisic für den Torschützen aufgelegt, erneut war der Spielzug mustergültig von Kevin de Bruyne im Zentrum initiiert worden.

Zielstrebiger das Spiel der Wölfe dann in der zweiten Halbzeit. Der - zu harte - Platzverweis für Josuha Guilavogui, der in seiner französischen Heimat nach einem robusten, aber nicht unfairen Rempler gegen OSC-Stürmer Mendes Gelb-Rot sah, ließ die Gäste noch enger zusammenrücken. Nach Ricardo Rodriguez‘ Freistoß-Schlenzer zum 2:0 kontrollierten sie das Geschehen trotz Unterzahl und zeigten auch in Sachen Elfmeter die besseren Qualitäten: Erst entschärfte der schon vor dem Seitenwechsel mehrfach stark reagierende Torhüter Diego Benaglio den Strafstoß von Origi (Knoche hatte Rodelin zu Fall gebracht), später dann brachte wiederum Rodriguez in der letzten Minute der regulären Spielzeit einen von Souaré verursachten Handelfmeter im Kasten unter.

Wolfsburgs Fazit: Zunächst gewackelt, dann rechtzeitig getroffen, am Ende gefeiert. Und auch ein bisschen geärgert. Noch in der Nachspielzeit nämlich hatte sich Luiz Gustavo mit einer gewagten Grätsche eine Gelbe Karte eingehandelt - die zweite des Brasilianers im laufenden Wettbewerb. Folglich muss er im nächsten Europa-League-Spiel ebenso zugucken wie Guilavogui. Trainer Dieter Hecking fehlt somit zum Auftakt der K.o.-Runde 2015 im defensiven Mittelfeld vorerst die komplette dort von ihm zuletzt favorisierte Besetzung.

Michael Richter