Bundesliga

Das Rätsel Elia: Folgt der Abschied aus Bremen?

Niederländer konnte auch unter Skripnik Chance nicht nutzen

Das Rätsel Elia: Folgt der Abschied aus Bremen?

Es passt nicht: Eljero Elia hat in Bremen nie zu stabiler Form gefunden.

Es passt nicht: Eljero Elia hat in Bremen nie zu stabiler Form gefunden. Getty Images

In der 56. Spielminute beim 2:0-Sieg gegen Stuttgart war Schluss für den 27-jährigen Profi, der den Vorzug vor Ludovic Obraniak erhalten hatte und von Beginn an auflaufen durfte. Elia, weiterhin ein Schatten seiner selbst, hatte sich redlich bemüht, mehr aber auch nicht. Als zweite Spitze neben Franco di Santo eingesetzt, lief das Spiel weitgehend an dem Angreifer vorbei. Ihm gelangen in der knappen Stunde Einsatzzeit allenfalls zwei vielversprechende Aktionen.

Dauerhaftes Leistungstief

Elia bleibt ein Rätsel. Seit 2012 bei Werder, konnte der Holländer mit surinamischer Abstammung nur selten an seine besten Tage anknüpfen, der er anfangs von 2009 bis 2011 beim Hamburger SV und auch in der Nationalelf erleben durfte. Seine Leistungsdaten für diese Saison: kicker-Note 4,57, acht Spiele, kein Tor, eine Vorlage.

Spielersteckbrief Elia
Elia

Elia Eljero

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Wer ihn heute über die Plätze der Bundesliga stolpern sieht, zweifelt, ob dieser Akteur vor gerade gut vier Jahren noch im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gestanden hat. Beim Endspiel in Südafrika, das die Niederlande mit 0:1 verloren gegen Spanien, wurde der Bremer von Bert van Marwijk eingewechselt. Elia wirkte zudem in sechs der sieben WM-Partien mit. Doch seit der 28-malige Nationalspieler 2012 von Juventus Turin zu Werder gewechselt ist, gerät seine schon in Italien ins Stocken geratene Karriere immer mehr ins Abseits.

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Elia und Werder - es scheint nicht zu klappen. Für 5,5 Millionen Euro Ablöse von Juve geholt und mit einem geschätzten Jahresgehalt von etwa 2,8 Millionen Euro fürstlich entlohnt, zählt der nicht mehr für das Länderteam berücksichtigte Spieler zu den großen Enttäuschungen: der Flop auf dem Transfermarkt. "Wenn ich in Form bin", sagt Elia von sich selbst, "bin ich der beste Linksaußen Europas." Das Problem nur: Elia ist seit Jahren schon nicht mehr in Form, schießt vor allem keine Tore. Und dies noch immer ein wesentliches Kriterium bei Stürmern.

Selbst Ex-Trainer Robin Dutt, der immer seine schützende Hand über den Legionär gehalten hat und sein verbessertes Abwehrverhalten gelobt hat, nominierte ihn in seinem letzten Spiel gegen Köln nicht mehr. Nachfolger Viktor Skripnik machte es in den ersten beiden Matches ebenso, ehe er gegen die Schwaben dem Sorgenkind vertraute und enttäuscht wurde.

Die Zeichen stehen auf Abschied

Elia auf der Verliererstraße. Der aus der 2.Liga gekommene Fin Bartels hat ihm längst den Rang abgelaufen. Auch Izet Hajrovic, obwohl noch nicht in Bestform, ist im Ranking vor ihm angesiedelt. Dazu kommen noch Davie Selke und Nils Petersen, Franco di Santo ist ohnehin gesetzt. Elia also nur die Offensivkraft Nummer sechs allenfalls - mit geringer Aussicht, diese Perspektive in naher Zukunft zu verbessern.

Die Zeichen stehen also auf Abschied. Angebote aus Dubai, Katar und Russland, so wird kolportiert, sollen für Elia vorliegen. Das Hindernis: Dorthin will der Profi auf keinen Fall ziehen. Werder würde bei einer entsprechenden Offerte den Edelreservisten ziehen lassen, sicherlich auch unter Preis verkaufen, weil sein Marktwert enorm gefallen ist. Doch es steht zu befürchten, dass der noch bis 2016 gebundene Stürmer seinen gut dotierten Vertrag aussitzen will.

Hans-Günter Klemm