2. Bundesliga

"Fortschritte" bei 1860? Letzter!

Münchner Löwen stürzen weiter ab

"Fortschritte" bei 1860? Letzter!

Ratlosigkeit: Die Münchner "Löwen" um Trainer Markus von Ahlen (li.).

Ratlosigkeit: Die Münchner "Löwen" um Trainer Markus von Ahlen (li.). imago

Die Binsenweisheit "Neue Besen kehren gut" wird bei 1860 München derzeit kräftig widerlegt. Mit einem 2:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth war unter Trainer Markus von Ahlen Ende September die Hoffnung auf eine Kehrtwende zum Besseren zurückgekehrt. Vier Wochen und drei Niederlagen später ist zumindest bei den Fans die Erkenntnis gereift, dass es mehr bedarf als eines schnellen Trainerwechsels. Vor dem Anpfiff blieb die Nordkurve in der Allianz-Arena zunächst leer, mit Verspätung starteten die nach zehn Jahren 2. Liga krisenerprobten Fans ihre Anfeuerungsrufe. "Das ist ihr gutes Recht", meinte Kapitän Christopher Schindler, "sie haben uns danach gut unterstützt."

Geholfen hat es am Ende nichts. Die Löwen, die Ex-Trainer Ricardo Moniz noch zum kommenden Zweitligameister auserkoren hatte, bleiben Letzter. Von einer Krisenstimmung war nach dem Abpfiff bei den Verantwortlichen kurioserweise wenig zu merken. "Natürlich sind wir mit den Ergebnissen der letzten drei Spiele total unzufrieden. Aber wir waren in zwei Partien nicht die schlechtere Mannschaft. Ich als Trainer orientiere mich an Inhalten, und da habe ich Fortschritte gesehen", sagte von Ahlen.

TSV 1860 München - Die letzten Spiele
1. FC Saarbrücken Saarbrücken (H)
1
:
1
Jahn Regensburg Regensburg (A)
1
:
1
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Ingolstadt 04 FC Ingolstadt 04
25
2
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
20
3
RB Leipzig RB Leipzig
19
Trainersteckbrief von Ahlen
von Ahlen

von Ahlen Markus

TSV 1860 München - Vereinsdaten
TSV 1860 München

Gründungsdatum

17.05.1860

Vereinsfarben

Grün-Gold. Abteilungsfarben: Weiß-Blau

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Nun ja. Zwar stemmten sich die Löwen bis zum Schluss gegen die Niederlage, die entscheidende Spielidee hatten sie nicht. Das Getriebe knirscht nach wie vor. "Wir werden weiter hart arbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir die nötigen Erfolgserlebnisse in den nächsten Wochen einfahren werden", gab sich von Ahlen betont optimistisch trotz der fatalen Situation.

Proteste von den Rängen: Die Zuschauer machten ihrem Unmut Luft.

Proteste von den Rängen: Die Zuschauer machten ihrem Unmut Luft. imago

Was den Münchnern Mut macht? Der Blick auf die Tabelle. Nur zwei Zähler Rückstand sind es momentan auf Platz 13. Dass für den ursprünglich aufstiegsambitionierten Klub der Kampf gegen den Abstieg bereits begonnen hat, gibt zumindest Kai Bülow ohne Umschweife zu: "Wir sind angerannt ohne Ende, haben Druck gemacht, sind aber nicht belohnt worden. Im Endeffekt haben wir keine Punkte und sind Letzter. Wenn das kein Abstiegskampf ist, dann weiß ich auch nicht." Schon nach elf Spieltagen, nach dem schlechtesten Saisonstart des Vereins in der 2. Liga, fordert der 28-Jährige seine Mannschaftskollegen zu den Grundtugenden auf: "Wir müssen jetzt rennen, kämpfen und rackern." Kapitän Schindler wählte einen ähnlichen Ansatz: "Du musst dir das Glück noch härter erarbeiten, wenn du unten drin stehst."

Viel Zeit zur Fehleranalyse bleibt allerdings nicht. Am Mittwoch kommt im DFB-Pokal der SC Freiburg nach München. "Das wird ein ganz anderes Spiel gegen einen Erstligisten. Vielleicht können wir uns mit einem Erfolgserlebnis etwas Sicherheit zurückholen", hofft Bülow auf die Initialzündung.

Richard Rösener