Anspruch und Wirklichkeit klaffen beim selbsternannten Aufstiegsfavoriten Magdeburg derzeit wieder einmal weit auseinander. Nach der neuerlichen Auswärtspleite in Auerbach ist die zu Saisonbeginn verbreitete Euphorie endgültig der Tristesse gewichen. Mit nur elf Punkten aus acht Partien dümpeln die Elbestädter im grauen Mittelfeld der Tabelle herum – vor allem die anhaltende Auswärtsschwäche lässt die Verantwortlichen grübeln.
Der 39-jährige Sportchef Kallnik legt den Finger in die Wunde: "Sollte sich der Trend fortsetzen, sind unsere Ziele nicht zu halten. Wir sind holprig gestartet, der Pokalerfolg gab Auftrieb, doch die dreiwöchige Punktspielpause tat uns nicht gut. In den nächsten zwei, drei Spielen entscheidet sich, wohin unser Weg geht."
Nur ein Zähler wurde bislang auf fremdem Platz geholt. Galt das 2:4 im Derby in Halberstadt noch als Betriebsunfall, taten die Niederlagen zuletzt beim Berliner AK und in Auerbach mit jeweils 1:2 richtig weh. Dabei wähnten sich die Akteure im falschen Film, glichen jeweils einen frühen Rückstand aus, um im allerletzten Moment doch noch den überraschenden K.o. zu bekommen.
Auswärtsspiel in Zwickau ohne Fuchs
Aufwand und Ertrag stehen derzeit in keinem Verhältnis, oder, wie Routinier Lars Fuchs feststellte: "Aus viel machen wir zu wenig." Der 32-Jährige erzielte in Auerbach seinen fünften Saisontreffer, flog wenig später nach einer vermeintlichen Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz.
Damit fehlt Magdeburgs bester Torschütze am kommenden Samstag im Nachholspiel in Zwickau. Bereits das siebte Spiel ohne Tor ist der beste Schütze der vergangenen zwei Jahre, Christian Beck. Trainer Jens Härtel hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Wir vertrauen ihm und hoffen, dass der Knoten platzt." Allerdings weiß der Fußballlehrer auch, dass die Ladehemmung nur ein Grund von vielen für den verpatzten Start ist.