Bundesliga

Hamburgs Plan B greift: Calhanoglu finanziert Lasogga

HSV: Kühnes Angebot nicht mehrheitsfähig

Hamburgs Plan B greift: Calhanoglu finanziert Lasogga

Plan B: Hakan Calhanoglu geht zu Bayer und finanziert so den Transfer von Pierre-Michel Lasogga (re.) zum HSV.

Plan B: Hakan Calhanoglu geht zu Bayer und finanziert so den Transfer von Pierre-Michel Lasogga (re.) zum HSV. picture alliance

Investor Klaus-Michael Kühne hatte angeboten, den Lasogga-Deal aus privaten Mitteln zu finanzieren: Dieser Kredit hätte später in Anteile der neuen Fußball-AG umgewandelt werden sollen. Ein Szenario, das den HSV-Bossen allerdings nicht schmeckte und im noch amtierenden Aufsichtsrat nicht mehrheitsfähig war. Dieser tagte am Donnerstagabend und brachte Plan B auf die Tagesordnung.

Denn der Kauf von Lasogga wurde dennoch in trockene Tücher gebracht. Der 22-jährige Stürmer, der in der vergangenen Saison von Hertha BSC ausgeliehen war, unterschreibt bei den Rothosen einen Fünfjahresvertrag bis zum 30.06.2019 und wechselt damit endgültig an die Elbe. "Die letzten Wochen waren sehr stressig und nervenaufreibend. Es ist schön, dass der Wechsel nun perfekt und meine Situation geklärt ist. Ich freue mich, weiter für den HSV zu spielen", wird Lasogga auf der Klub-Website zitiert.

"Pierre hat sich in der vergangenen Saison in kürzester Zeit bei uns eingelebt und ist durch seine starken Leistungen und durch seine wichtigen Tore ein ganz wichtiger Bestandteil des Teams geworden. Ich freue mich, dass wir ihn langfristig an uns binden konnten", sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Lasogga wird noch am Freitag mit dem HSV mit nach China reisen.

Lasogga-Deal klärt Calhanoglu-Situation

Plan B bedeutet aber auch konkret, dass Hakan Calhanoglu den Bundesliga-Dino Richtung Bayer Leverkusen verlassen wird. Beide Vereine bestätigten am Freitagvormittag den Transfer, sollte der 20-Jährige die sportmedizinische Untersuchung erfolgreich absolvieren, wird er anschließend beim Werksklub einen bis zum 30. Juni 2019 gültigen Vertrag unterzeichnen.

Der deutsch-türkische Mittelfeldspieler wird seit Wochen heiß von Bayer Leverkusen umworben. Als Ablösesumme sind 14 Millionen Euro im Gespräch. Ausreichend, um Lasogga zu finanzieren. Dieses Modell fand im Aufsichtsrat letztendlich die Zustimmung.

Das Tischtuch zwischen Calhanoglu und den HSV-Fans war ohnehin schon zerschnitten, nachdem der Youngster seinen Wechselwunsch mehrfach nachdrücklich kundgetan hatte. Der Youngster bekam via soziale Medien etliche Anfeindungen und ließ sich mutmaßlich aus diesem Grund in den letzten Tagen krankschreiben.

Lasogga, der für fünf Jahre bis 2019 unterzeichnete, steht in Hamburg indes hoch im Kurs, auch weil er in der abgelaufenen Saison mit 13 Toren Garant für den Nicht-Abstieg des Bundesliga-Dinos war und auch in der Relegation gegen Fürth entscheidend traf.

Die sportliche Führung beim HSV ist jedenfalls erleichtert, dass Lasogga nun kommt. "Er ist ein ganz besonderer Typ. Seinen Wert haben wir vor allem auch in der Phase gesehen, in der er uns gefehlt hat", sagte HSV-Trainer Mirko Slomka.