Bundesliga

Bobic droht mit Blutgrätschen

Stuttgart: Beginnt Harnik in Nürnberg?

Bobic droht mit Blutgrätschen

Volle Konzentration auf den Abstiegskampf: VfB-Sportvorstand Fredi Bobic trägt seit kurzem Bart.

Volle Konzentration auf den Abstiegskampf: VfB-Sportvorstand Fredi Bobic trägt seit kurzem Bart. imago

Als Angestellter des VfB Stuttgart muss man dieser Tage auf der Hut sein. "Wenn ich das hier in den Fluren spüren würde, dass einer denkt, wir sind schon durch", drohte Bobic am Dienstag, "dann grätsche ich ihn direkt ab." Sicherlich: Wäre die Saison jetzt vorbei, wäre der VfB gerettet; doch noch warten eben acht Partien, "Endspiele", wie Stevens nicht müde wird zu betonen.

Das nächste schon am Mittwoch (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim Vorletzten 1. FC Nürnberg, der einen ganzen Punkt weniger vorzuweisen hat. "Es ist noch nichts erreicht", warnte Bobic weiter, "es kommen noch harte Wochen auf uns zu. Wir müssen weiter konzentriert bleiben."

Sollte sich ein Profi dessen tatsächlich nicht bewusst sein, würde es vermutlich schon reichen, ihm einige Videosequenzen aus der HSV-Partie vor Augen zu führen. Der VfB gewann, zu Null gar, viel mehr stimmte aber nicht in jenem Spiel, das die Stuttgarter Startelf mit einem kicker-Notenschnitt von 4,0 absolvierte.

Ich habe nicht nur gute Erinnerungen an Huub, denn ich habe nicht nur gewonnen.

Gertjan Verbeek über Landsmann Huub Stevens

Und so wiederholte Stevens sein Bonmot vom Samstag ("Es waren gute Momente dabei, aber auch Momente, da war es Kreisliga") drei Tage später in anderen Worten gleich noch einmal: "Der Unterschied zwischen guten und schlechten Momenten im Spiel ist noch zu groß", sprach er auf der Pressekonferenz. "Daran müssen wir weiter arbeiten." In der Vorbereitung auf Nürnberg führte der Niederländer, der dafür einen Tag mehr zur Verfügung hatte als sein Landsmann Gertjan Verbeek, viele Gespräche mit den Spielern.

Ob er auch personelle Korrekturen vornehmen wird, bleibt abzuwarten. "Wir fahren mit 20 Spielern nach Nürnberg" - mehr ließ sich Stevens nicht entlocken. Martin Harnik steht nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung, könnte Moritz Leitner aus der Startelf verdrängen. Dann würde Ibrahima Traoré wie in Bremen (1:1) im zentralen offensiven Mittelfeld beginnen.

Option Maxim: Nürnberg ist anfällig bei Standards

Es sei denn, Siegtorschütze Alexandru Maxim streift seine Joker-Rolle wieder ab. Mit seinen Standards könnte er speziell am Mittwoch ein wichtiger Faktor sein. Nach Ecken kassierten nämlich nur Hoffenheim (10) und Frankfurt (7) noch mehr Gegentore als der FCN (6; VfB: 4), nach Freistößen (nicht direkt) nur Hoffenheim (8) und der HSV (7; FCN: 5; VfB: 4).

Wer auch immer startet, er muss sich auf Stevens'sche Defensivarbeit einstellen (Georg Niedermeier: "Der Trainer will, dass alle elf Spieler das eigene Tor verteidigen") und auf einen Abstiegskampf in Reinform: "Ich erwarte einen harten Fight", sagt Bobic. Grätschen inklusive.