Bundesliga

Tuchel kann Wetklos Verzicht nicht nachvollziehen

Mainz: Kein Zehenbruch bei Park

Tuchel kann Wetklos Verzicht nicht nachvollziehen

Steht in Mainz vor dem Abschied: Routinier Christian Wetklo.

Steht in Mainz vor dem Abschied: Routinier Christian Wetklo. imago

Seine Aktion war ihm von Mainzer Verantwortlichen als fehlende Motivation ausgelegt worden. Trainer Thomas Tuchel stellte am Dienstag klar, dass in den in diesem noch anstehenden Ligaspielen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) und am 21. Dezember beim Hamburger SV die aktuelle Rangfolge unter den Mainzer Torhütern "auf jeden Fall" bestehen bleibt. Zumal die nominelle Nummer eins Heinz Müller (Hüftprobleme) in diesem Jahr wohl nicht mehr fit wird. Das heißt: Hinter Karius und Mathenia muss sich Wetklo als Nummer drei einreihen.

Ob der Routinier, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, überhaupt noch eine Zukunft in Mainz hat, scheint unwahrscheinlich. Tuchel sieht derzeit zwar "keinen Grund zu spekulieren" und auch keinen Anlass, mit Wetklo über dessen Perspektiven zu sprechen. Der Mainzer Coach lässt aber durchblicken, dass Wetklos Aktion nicht ohne Folgen bleiben wird. "Die Folgen habe ich schon im Kopf", sagt er, nennen will er sie aber noch nicht. Tuchel sieht die Angelegenheit grundsätzlich ganz entspannt. "Ich kann damit leben und muss damit leben. Wer seinem Konkurrenten den Platz überlässt, überlässt ihm den Platz. Das wird dann nicht mehr als es ist, aber auch nicht weniger.“

Spielersteckbrief Wetklo
Wetklo

Wetklo Christian

Spielersteckbrief H. Müller
H. Müller

Müller Heinz

Spielersteckbrief Karius
Karius

Karius Loris

Spielersteckbrief Mathenia
Mathenia

Mathenia Christian

Tuchel betont, dass Wetklos Trainingsleistungen und sein Verhalten tadellos gewesen seien, weswegen ihn die Aktion sehr überrascht habe. Der Mainzer Trainer sagt aber auch, dass er Wetklos Verzicht nach seinem Verständnis von Leistungssport nicht nachvollziehen kann. So sieht es danach aus, als sollte Wetklos 43-minütiger Einsatz am 11. Spieltag beim FC Augsburg (1:2) der letzte im Trikot von Mainz 05 gewesen sein. Zumal Tuchel es durchaus für möglich hält, dass es in der Winterpause Bewegung im Mainzer Kader geben kann. "Auf den Schlüsselpositionen" (Tuchel) Tor, Innenverteidigung, der Sechs und der Zehn will der Trainer in der Winterpause eine Bestandsaufnahme machen und eventuell nachbessern, wenn er es für erforderlich hält und es der Markt hergibt. In dem bulgarischen Nationalspieler Todor Nedelev (20, Botev Plovdiv), der am 3. Januar in Mainz erwartet wird, steht ein Zugang fürs offensive Mittelfeld ja schon fest. Darüber hinaus könnte der eine oder andere Mainz auch verlassen. Mit Reservist Chinedu Ede (0 Einsätze) etwa will Tuchel ein Gespräch über die Perspektiven führen, auch bei Verteidiger Malik Fathi (30/einmal eingewechselt) könnte das passieren.

Parks Einsatz gegen Gladbach fraglich

Joo-Ho Park steht nicht zur Disposition. Der Südkoreaner hat alle 15 Saisonspiele bestritten und ist Stammkraft. Ob am Samstag gegen Mönchengladbach allerdings der 16. Einsatz folgt, ist noch offen. Zwar hat eine MRT-Untersuchung ergeben, dass sich der 26-Jährige bei dem rüden Foul des Nürnbergers Maik Frantz nicht wie befürchtet den vierten Zeh gebrochen hat, aber die starke Prellung des Vorderfußes nebst Dehnung des vorderen Syndesmosebandes stellen Parks Mitwirken infrage. Kapitän Nikolce Noveski (34/Risswunde am Knöchel) und Innenverteidiger Stefan Bell (22/Prellung der Kniescheibe) dürften dagegen gegen die Borussia zur Verfügung stehen.

Andreas Hunzinger