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Bader verteidigt Schäfer - und wirbt um die Fans

Nürnberg: Auch der Kapitän entschuldigt sich

Bader verteidigt Schäfer - und wirbt um die Fans

Nürnberg Keeper Raphael Schäfer schleudert nach dem Abgang aus der Fankurve wutentbrannt seine Kapitänsbinde auf das Feld.

Nürnberg Keeper Raphael Schäfer schleudert nach dem Abgang aus der Fankurve wutentbrannt seine Kapitänsbinde auf das Feld. picture alliance

Denn als der Keeper an das Mikrofon treten sollte, kam es zu einem Missverständnis. Jedenfalls ergriff Schäfer nicht das Wort. Angeblich soll er von einigen Fans übel beleidigt worden sein. Schäfer entfernte sich daraufhin enttäuscht aus der Fankurve, dabei warf er auch wutentbrannt seine Kapitänsbinde auf den Rasen.

Einen Tag später entschuldigte sich der 34-Jährige für seine Aktion. "Ich habe überreagiert. Dass das ein riesengroßer Fehler war, weiß ich, denn ich habe es immer als etwas Besonderes angesehen, Kapitän des 1. FC Nürnberg zu sein. Das wird mir nie wieder passieren", sagte er in einem Interview auf der Homepage des Vereins.

Spielersteckbrief R. Schäfer
R. Schäfer

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Die ohnehin nicht unproblematische Beziehung zwischen Schäfer und den Fans wurde damit einer weiteren Belastungsprobe unterworfen. Denn obwohl der 34-Jährige mit nur einem Jahr Unterbrechung seit 2001 für den Club spielt und neben Javier Pinola der letzte Pokalsieger von 2007 im Team ist, hat er bei Teilen der Anhängerschaft einen schweren Stand.

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Dies ist auch Manager Bader bewusst, der Schäfer am Sonntag in Schutz nahm: "Der Umgang mit Raphael Schäfer ist auch speziell: Er ist ein Kapitän, der nicht geliebt wird", sagte Bader in der TV-Sendung "Doppelpass" bei Sport1, "kein anderer identifiziert sich mehr mit dem Verein. Wir haben ihn aus Stuttgart zurückgeholt. Er ist Kopf dieser Mannschaft. Aber: er trägt eben auch ab und an unpopuläre Entscheidungen nach außen. Und im Moment sind die Fans sehr sensibel bei seinen Worten."

Bader selbst ergriff am Samstagabend in der Nordkurve, wo die treuesten Clubfans stehen, selbst das Wort um die teils aufgebrachten und pöbelnden, teils aber auch zurückhaltenden Anhänger zu besänftigen und um Unterstützung zu werben. "Es war brutal, vor uns liegen ganz schwere Wochen", sagte er, es sei allerdings auch "die Qualität des 1. FC Nürnberg, dass wir zurückkommen, wenn wir am Boden sind und alle uns abgeschrieben haben. Verliert den Glauben nicht. Wir brauchen euch." Dann betonte Bader noch: "Und glaubt mir, die Jungs sind nicht verkehrt."

Die Ursache für die Talfahrt und besonders für die Niederlage gegen Freiburg blieb auch Bader nicht verborgen: "Wir schießen einfach zu wenig Tore", so der 45-Jährige. Mit lediglich elf Toren stellen die Franken hinter Eintracht Braunschweig (8) den harmlosesten Sturm der Liga.