Europa League

"Standing Ovations" für Schlaudraff

Hannover: Gefährliche Ausgangsposition

"Standing Ovations" für Schlaudraff

Jan Schlaudraff nimmt Maß und trifft zum 1:0.

Jan Schlaudraff nimmt Maß und trifft zum 1:0. imago

"Ich habe ein gutes Spiel gemacht und bin absolut zufrieden", sagte der Matchwinner nach der Partie. "Aber ich habe auch von der Super-Vorarbeit von Moa Abdellaoue und dem Super-Doppelpass mit Manuel Schmiedebach profitiert", lobte er seine Mitspieler.

Vom Abstellgleis in die Stammelf

Zu Beginn der vergangenen Saison schien Schlaudraff bei den 96-ern bereits auf dem Abstellgleis zu stehen. Nach elf Partien konnte er lediglich auf einen Kurzeinsatz verweisen.

Spielersteckbrief Schlaudraff
Schlaudraff

Schlaudraff Jan

In der Rückrunde kämpfte er sich dann zurück ins Team und überzeugte auch in den ersten beiden Begegnungen der laufenden Bundesligaspielzeit. Beim 2:1-Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim traf er schlitzohrig per Freistoß und holte einen Elfmeter heraus. "Ich fühle mich sehr wohl, weil ich endlich fit bin und seit zwei Jahren kaum eine Trainingseinheit verpasst habe", begründet Schlaudraff seine Leistungssteigerung.

Vom Publikum gab es "Standing Ovations"

Hannovers Trainer Mirko Slomka zeigte sich ebenfalls begeistert vom Auftritt seines Angreifers gegen Sevilla. "Jan war eiskalt vor dem Tor und ist unheimlich viele Wege gegangen", schwärmte er nach der Partie. Bei seiner Auswechslung in der 75. Minute honorierten die 43 500 Zuschauer in der AWD-Arena die Leistung des 28-Jährigen mit ohrenbetäubendem Beifall und skandierten anschließend lautstark seinen Namen.

"Wir haben Werbung gemacht für Hannover 96 und fahren mit Selbstvertrauen nach Sevilla", ist Slomka für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (21:05 Uhr) zuversichtlich. Dort reicht den Spaniern nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel allerdings ein 1:0-Erfolg, um die Europapokalträume der Niedersachsen jäh zu beenden.

"Das Gegentor ist ärgerlich", drückte auch Schlaudraff nach dem Spiel auf die Euphoriebremse und spielte auf den zwischenzeitlichen Ausgleich von Frederic Kanouté (37.) an. Dem Treffer war ein Abspielfehler von 96-Kapitän Steven Cherundolo vorausgegangen. "Das Gegentor geht auf meine Kappe", gab der US-Amerikaner zu. "In Sevilla brauchen wir eine noch bessere Leistung."

Sevillas Neuzugang Piotr Trochowski, der sein erstes Pflichtspiel für die Andalusier machte, sieht große Chancen auf ein Weiterkommen seines neuen Arbeitgebers: "Wir müssen nur ein Tor schießen."

Zieler für DFB-Auswahl nominiert

Dafür müssen die Spanier allerdings Ron-Robert Zieler überwinden. Der 22-Jährige Torhüter wurde am Freitag ins Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die Länderspiele gegen Österreich und Polen berufen und strotzt derzeit nur so vor Selbstvertrauen.

Ron-Robert Zieler

Ein sicherer Rückhalt: Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler. imago