Bundesliga

Eintracht im Höhenflug, Mainz auf dem Teppich

Tuchel-Team gerät ins Straucheln

Eintracht im Höhenflug, Mainz auf dem Teppich

Michael Skibbe und Theofanis Gekas bejubeln das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg.

Michael Skibbe und Theofanis Gekas bejubeln das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. imago

In der Tat ist die "Fieberkurve" der Hessen beeindruckend. Am fünften Spieltag noch fast ganz unten, ging es anschließend steil nach oben. "Wir haben am Anfang der Saison auf den Deckel bekommen, deshalb bleiben wir jetzt ruhig. Wir freuen uns ohne große Worte", formulierte es Abwehrspieler Maik Franz bescheiden und bringt damit die Stimmung innerhalb der Mannschaft auf den Punkt.

Wohl wissend, dass dem Aufwind in den nächsten Wochen auch ein steiler Absturz folgen kann. Zu eng geht es derzeit in der Bundesliga zu, zum Tabellenzehnten Hannover 96, der auch noch vor wenigen Wochen den dritten Platz belegte, sind es gerade einmal drei Punkte. Und mit Bremen, Hoffenheim, Bayern und Mainz kommen nun harte Brocken auf die Eintracht zu.

Dass die Frankfurter aber dabei bestehen können, bewiesen sie mit dem 3:1-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen meinte, die Mannschaft habe "gegen einen starken Gegner gut und geordnet gespielt". Und in der Tat: Taktisch diszipliniert und mit eiskalter Chancenverwertung wusste die SGE zu überzeugen.

Allen voran einmal mehr Theofanis Gekas, der seine Saisontore zehn und elf erzielte. Dazwischen trug sich Pirmin Schwegler zum vierten Male in dieser Saison in die Torschützenliste ein. "Natürlich haben wir einen Lauf, aber wir sollten mit einer Zwischenbilanz bis zur Winterpause warten", trat der Mittelfeldmann aber ebenso wie sein Trainer auf die Euphoriebremse.

Mainz: "Wir klagen auf hohem Niveau"

Andre Schürrle

Es läuft momentan nicht mehr beim FSV Mainz 05 und Andre Schürrle. imago

Sollte der Lauf der Eintracht in den nächsten Spielen bestätigt werden, könnte der dritte Platz noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Denn die bisherige Überraschungsmannschaft der Saison, der FSV Mainz 05, schwächelt. Das 0:1 beim SC Freiburg bedeutete - das Pokalaus in Aachen eingerechnet - die dritte Pflichtspielniederlage in Folge. Manager Christian Heidel nahm es mit Humor: Mit dem Spruch "Wir müssen weg - zur Krisensitzung" hatte er die Lacher auf seiner Seite. Um etwas ernster zu konstatieren: "Wir klagen ja auf hohem Niveau".

"Wir wussten, dass so eine Phase kommt. Nun gilt es, die Ärmel hochzukrempeln und die Kräfte zu bündeln", sagte FSV-Präsident Harald Strutz: "Dann könnte es mit der schlechten Phase mal wieder vorbei sein. Das Potenzial in der Mannschaft ist nämlich da." Ein Potenzial, das die zuletzt so hoch gelobten Jungstars Lewis Holtby und Geburtstagskind Andre Schürrle diesmal nicht abrufen konnten Klar hat Holtby in den ersten Spielen besser gespielt als jetzt. Aber diese Schwankungen sind bei jungen Spielern doch normal", sagte Heidel.

In die gleiche Kerbe hieb auch Trainer Thomas Tuchel: Es sei Zeit, dass "alle wieder auf den Teppich kommen". Geärgert hatte sich der Coach aber über den von Bungert an Barth verursachten Elfmeter, den Cissé in der 64. Minute zum entscheidenden Treffer verwandelte: "Von diesen Szenen gab es auf beiden Seiten fünf Stück. Mal gibt es Elfmeter, mal nicht."