Bundesliga

"Wir sind schon sehr weit"

Berlin: Piszczek blüht auf - und will bleiben

"Wir sind schon sehr weit"

Hertha BSC: Piszczek und Bruggink

Abstiegskampf mit Haken und Ösen: Berlins Lukasz Piszczek und Hannovers Arnold Bruggink imago

"Er bringt alles mit für diese Position", bekräftigt Funkel. "Er ist schnell, er kann sich nach vorn einschalten, aber er muss sich taktisch noch steigern. Er würde lieber offensiver agieren."

Bisher war das so. Aber allmählich hat der in Hannover starke Piszczek seinen Frieden mit dem Abwehrjob gemacht. "Das Zusammenspiel mit Florian Kringe hat sehr gut funktioniert", sagte Piszczek am Sonntag dem kicker. "Ich konnte mich oft einschalten, weil er sich immer wieder zurückfallen ließ. So kann es weitergehen." Seine starke Vorstellung am Samstag veredelte Piszczek mit dem Tor zum 1:0, dem dritten insgesamt im 52. Bundesligaeinsatz. 2007 war er als frischgebackener polnischer Meister von Zaglebie Lubin gekommen und wollte sich anfangs "als Mittelstürmer durchsetzen" - vergeblich: "Ich habe schnell kapiert, dass ich gegen Pantelic keine Chance habe."

Trotzdem wurde sein Weg in Berlin eine Erfolgsgeschichte - anders als bei seinen Landsleuten Wichniarek, Karwan, Reiss oder Kuszczak. Dass Hertha mit ihm verlängern will, wie der kicker am vergangenen Montag vermeldete, ist kein Zufall. Zwei Gespräche gab es bislang. "Wir sind schon sehr weit", berichtet Piszczek nun: "Ich fühle mich wohl, ich hoffe jetzt auf die Rückrunde meines Lebens." Vor der Unterschrift unter einen neuen Vertrag - wohl bis 2013 - will er indes noch ein paar Wochen abwarten: "Wenn wir die Klasse halten, bleibe ich auf jeden Fall. Wenn wir absteigen, muss ich noch mal nachdenken."

Er will seine Chancen in der polnischen Nationalmannschaft nach bisher sechs Länderspieleinsätzen wahren - und erstklassig bleiben. Nach dem Trainerwechsel ist Pisz- czeks Traum von der EM 2012 im eigenen Land größer denn je, unter dem im November installierten neuen Nationalcoach Franz Smuda spielte er einst in Lubin. Auch in der Auswahl sind hinten rechts die Chancen am größten - der dort bisher gesetzte Marcin Wasilewski (29, RSC Anderlecht) ist nach seinem doppelten offenen Beinbruch Ende August noch immer verletzt.