Bundesliga

Gegen Schalke will Barrios nachlegen

Dortmund: Personalsorgen

Gegen Schalke will Barrios nachlegen

Dortmunds Welttorjäger Lucas Barrios: Ist der Knoten nun geplatzt?

Dortmunds Welttorjäger Lucas Barrios: Ist der Knoten nun geplatzt? imago

Fünf Minuten später war es dann vollbracht. Schlusspfiff. Der Welttorjäger durfte endlich aufhören zu laufen. Das heißt, noch nicht ganz. Die wippende, schwarzgelbe Fangemeinde verlangte nach ihrem Helden. Und so schleppte sich Barrios, der eine läuferisch beachtliche Vorstellung mit seinen Pflichtspieltoren zwei und drei veredelte, mehr schlecht als recht in die Kurve.

"Es war mir wichtig, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass ich hart an mir arbeite", entfuhr es Barrios später, als er einigermaßen bei Kräften war. Den Mitspielern war das nicht entgangen. "Er hat sehr viel Druck bekommen", erklärte Tamas Hajnal, der an alter Wirkungsstätte von einigen Unverbesserlichen hohle Schmähungen zu ertragen hatte, "ich hoffe, die Tore geben ihm Sicherheit."

In der Tat lief es für den 24-Jährigen, der im Vorjahr für den chilenischen Klub Colo Colo 37 Tore in 38 Spielen erzielte, zuletzt nicht besonders. Nach passablem Beginn war der zwei Wochen vor Saisonbeginn verpflichtete 4,2-Millionen-Mann in ein Formtief gerutscht. "Als er ankam, hinterließ er einen richtig guten Eindruck", rekapitulierte Jürgen Klopp, "er war frisch, spritzig und kraftvoll. Das verflüchtigte sich aber irgendwie." Weil er die schnellere und körperbetontere Spielweise ebensowenig verinnerlicht hatte wie Klopps Diktion, als Stürmer Druck auf den aufbauenden Gegner auszuüben, saß Barrios zuletzt auf der Bank. "Er kam von einem anderen Kontinent, da muss man Geduld haben", erklärte Klopp die Maßnahme, "zuletzt fand er in die Spur zurück. Gegen Karlsruhe hat es sehr gut ausgesehen."

Während der Trainer nach dem schwächsten Saisonstart seit 21 Jahren kräftig durchpusten durfte, richtete Barrios den Blick in die nahe Zukunft. "Ich hoffe, der Knoten ist geplatzt und ich kann gegen Schalke mein erstes Bundesligator erzielen." Welche Huldigungen des Fanvolkes das nach sich ziehen würde, liegt noch außerhalb seiner Vorstellungskraft.

Ohne "Kuba" und Dede

Voraussichtlich muss das Ruhrpott-Derby ohne den Dortmunder Jakub Blaszczykowski auskommen. Der Pole leidet unter einer Grippe, die hinter seinem Einsatz am Samstag ein großes Fragezeichen setzt.

Besser sieht es bei Junioren-Nationalspieler Sven Bender aus, der ebenfalls wegen einer Grippe im Pokal beim KSC pausieren musste. Bender, der von seinem Verein für die U20-WM in Ägypten keine Freigabe erhalten hatte, konnte am Donnerstag ebenso wie Felipe Santana (Prellung) und Tinga (Adduktorenprobleme) ein individuelles Training absolvieren. Bei letzterem soll erst nach dem Abschlusstraining am Freitag über einen Einsatz entschieden werden.

Im Hinblick auf das 134. Kohlenpottschlager hat BVB-Coach Jürgen Klopp vom "ultimativen Spiel des Jahres" gesprochen: "Wer beim BVB unterschreibt, weiß um die Wichtigkeit dieses Derbys. Wir sind jedenfalls heiß wie Frittenfett."

Damit es trotz aller Rivalität zu einem friedlichen Derby kommt, sollen die Kapitäne beider Mannschaften einen Appell an die Fans richten, sich sportlich und fair zu verhalten. Der Hauptsponsor des BVB hat eine Anzeigenkampagne geschaltet. Auf dem Motiv sind ein Dortmunder und ein Schalker Anhänger zu sehen, die sich Arm in Arm gemeinsam auf den Weg zum Stadion machen.