Bundesliga

Demba Ba ist nun gefordert

Hoffenheim: Reputation hat gelitten

Demba Ba ist nun gefordert

Ba (Hoffenheim, li.) im Duell mit Kölns Matip

Ehe Demba Ba wieder energische Zweikämpfe bestreiten kann (hier gegen Kölns Marvin Matip), steht harte Trainingsarbeit an. imago

Eigentlich kein Problem für einen sonst so locker-leichten Typen wie Ba, wären die vergangenen Tage nur ein wenig mehr nach Plan verlaufen.

Am Donnerstagabend hatte ihm Stuttgarts Trainer Markus Babbel am Telefon gesagt, dass man von einem Transfer Abstand nehme. Jetzt steckte Ba in der Klemme. Mit Vehemenz und Dreistigkeit hatten sein Berater Karim Aklil und er zuvor die Hoffenheimer Führung unter Druck gesetzt, ihn trotz Vertrags bis 2011 nach Stuttgart zu verkaufen. "Er hat nicht nur seiner Reputation geschadet, sondern auch unserer", sagt Jan Schindelmeiser.

Krisengespräch am Freitag

Rund eine Stunde lang nahmen der Manager und Coach Ralf Rangnick sich am Freitag den Stürmer zur Brust. Die Verantwortlichen wollen den Fall nun natürlich zügig abheften. Klar, auf das Theater hätte man gern verzichtet, aber immerhin behält man einen Stürmer, der vergangene Saison 14 Tore schoss. "Über Erfolg und Verhalten auf dem Platz muss er nun verlorenes Vertrauen langsam zurückgewinnen", meint Schindelmeiser. "Das Thema hat uns alle viel Energie gekostet. Wir haben ohnehin stets betont, Demba nicht abgeben zu wollen. Leider sind einige Dinge passiert, bei denen insbesondere Dembas Umfeld nicht glücklich agiert hat."

Schindelmeiser, der die Kaderplanung für die anstehende Spielzeit nun abschießen kann, baut gleichzeitig eine Brücke: "Es gibt keine Gräben, die man nicht zuschütten kann." Trainer Rangnick indes fordert: "Gas geben, Gas geben, Gas geben. Um wieder in den Kader zu kommen, muss er im Training erst mal einiges zeigen."

Der Rückstand auf die Kollegen ist ohnehin immens. Fast zwei Monate hat Ba schon keinen Sport getrieben, der Wechsel nach Stuttgart scheiterte vor allem an medizinischen Bedenken. Weil er sich im USA-Urlaub anscheinend nicht genügend schonte, ist eine zwei Monate alte Operationsnarbe noch immer nicht verheilt. Am Dienstag wird Ba mit nach Österreich ins Trainingslager fahren, dort aber erst ein Reha-Programm absolvieren, ehe er vermutlich Ende der Woche mit Lauftraining beginnt.

Ba: "Ich habe Fehler gemacht"

Bis dahin herrscht noch Ruhe. Selbst den schwarzen Lamborghini, den er sich vor kurzem zugelegt hat, muss er derzeit daheim stehen lassen. Stattdessen nahm ihn Marvin Compper (24) zuletzt mit ins Trainingszentrum nach Zuzenhausen. Auf den Innenverteidiger machte Ba dabei keinen besonders niedergeschlagenen Eindruck. Etwaige Irritationen bei den Kollegen werde man "innerhalb der Mannschaft klären". Dass viele Fans verstimmt sind, kann Compper verstehen, "aber wenn Dembas Auftreten auf dem Platz stimmt, werden sie ihm bald verzeihen".

Auf Knien wird der stolze Ba allerdings nicht rutschen. Selbst wenn die Wunde es bis dahin zulässt. Auf Wiedergutmachungskurs allerdings befindet sich der Senegalese schon: "Ich habe Fehler gemacht. Ich weiß schon, was ich an Hoffenheim habe." Und: "Ich möchte Leistung und Tore sprechen lassen. Ich werde auch weiterhin alles für 1899 geben."