Weiterhin Kapitän und wichtiger Führungsspieler: Robert Enke. imago
"Zuletzt war es doch ganz ruhig um dieses Thema", sagt etwa Sportdirektor Jörg Schmadtke und legt sich fest: "Robert wird in der neuen Saison bei uns spielen."
Geplant ist noch mehr. In der vorigen Woche startete Martin Kind die schwierige Aufgabe, mit dem Kult-Keeper auch über dessen Vertragsende 2010 hinaus zusammenzuarbeiten. "Wir haben offen und konstruktiv miteinander gesprochen", so der Klubboss, der ein "gutes Gefühl" hat: "Ich denke, wir haben die Chance, die Gespräche nicht nur positiv weiterzuführen, sondern auch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen zu können."
Das "Projekt Verlängerung Enke" läuft zunächst als Chefsache. Klar, schließlich dürfte es das schwierigste Vorhaben sein. Auf jeden Fall ist es das wichtigste, sportlich wie fürs Image. Entsprechend früh geht man es an. Kind will keine Zeit verstreichen lassen um zu dokumentieren, wieviel Hannover an dem Spieler liegt. Dafür würde man sich ganz gegen den derzeitigen Sparkurs mächtig strecken. "In Deutschland müssten wir hierbei nur die Konkurrenz aus Hamburg, Stuttgart, München oder Schalke fürchten", so Kind, doch: "Wer Robert kennt, weiß, dass es ihm nicht nur ums Geld geht. Er hat auch registriert, dass wir ihm hier in Hannover eine Plattform bieten, die er anderswo nicht ohne Weiteres so besitzt."
Mit Kind ist Enke verblieben, einmal die ersten Bundesliga-Runden abzuwarten, um dann eventuell zu sehen, in welche Richtung es sportlich und planerisch in Hannover geht. "Ich schaue natürlich auch, was anderswo passiert. Aber eine Verlängerung bei 96 ist keinesfalls ausgeschlossen", sagt der 31-Jährige. Fakten werden wohl erst im nächsten Jahr geschaffen: "Sinnvoll wäre, wenn nicht erst im Mai, sondern spätestens im Februar, März, klar ist, was ich mache, um mich danach voll auf den Sport konzentrieren zu können." Ein Schaulaufen bei der WM als vertragloser Keeper "wäre zwar auch möglich, jedoch nicht so toll. Ich will dann lieber schon wissen, woran ich bin."
Enke soll ein Gesicht sein, das Hannovers Mannschaft der Zukunft prägt. Nächster Anwärter: Konstantin Rausch. Dem Juniorennationalspieler (Vertrag läuft ebenfalls aus) hatten Kind und Hecking bereits Anfang des Jahres ihre Pläne dargelegt. Auch Schmadkte führte ein kurzes Gespräch mit dem 19-Jährigen. "Weitere werden bald folgen."
Michael Richter
